Sonntag, 22. Juli 2007

Überwachungsstaat? Das heißt?

Vorratsdatenspeicherung, biometrischer Pass, Videoüberwachung, Bundestrojaner. Und was hat das mit mir zu tun? Wer auf diese wichtige Frage endlich eine Antwort haben möchte, dem empfehle ich folgende Webseite:

Dort geht es übrigens nicht etwa um Zukunftspläne, sondern nur um die aktuellen Techniken und Praktiken.

Tipp: Auf die schwarzen Gegenstände in den Bildern kann man klicken. Benötigt wird ein ohnehin eher unabkömmliches Flash-Browser-Plugin neueren Datums.

Autor: Root   
Veröffentlicht: 22.07.2007, 21:13 Uhr

Dienstag, 17. Juli 2007

Neue Krankheiten braucht das Land

Der Nationale Ethikrat, bestehend aus 25 selbsternannten oder mutmaßlichen Moralexperten, hat sich gestern mehrheitlich für eine Lockerung des Stammzellengesetzes ausgesprochen. Grund: Die deutschen Wissenschaftler machen Druck. Sie schwärmen von den großartigen Möglichkeiten, die sich ihnen - und unserem Land natürlich - auftäten, wenn sie nur neue Stammzellen für Grundlagenexperimente und klinische Forschung gewinnen dürften. Andererseits warnen sie vor einer wissenschaftlichen Isolation Deutschlands, wenn die bisher nur halbherzig liberalen Regeln bestehen blieben. Angesichts des möglichen Ruhmes und Profits kümmert es sie wenig, dass bei ihrer Arbeit menschliche Embryonen getötet werden. Und selbst die in Wahrheit äußerst geringen Aussichten auf die versprochenen Erfolge in der Medizin halten sie nicht davon ab, über die grandiosen Vorzüge ihrer Forschung mit embryonalen Stammzellen zu schwadronieren. Dass sich für viele Zwecke ebenso geeignete Stammzellen aus der Nabelschnur, dem peripheren Blut oder dem Knochenmark entnehmen lassen, bleibt dabei aus strategischen Gründen unerwähnt.


© Nissim Benvenisty :: Stammzelle

Gleichzeitig steht die EU-Zulassung des Anbaus von Kartoffeln unmittelbar bevor, die von BASF zum Zweck der einträglichen Rohstoffgewinnung genmanipuliert wurden. Die genetisch veränderte Sorte mit dem blumigen Namen Amflora soll große Mengen Kartoffelstärke produzieren, die für die Herstellung von Textilien, Papier, Klebstoff, Waschmittel etc. geeignet ist. Die Folgen einer Freisetzung im gewohnten Stil birgt zwar u.a. wegen der Antibiotika­resistenzen der Knollen unabsehbare, und vor allem unkontrollierbare Risiken mit unumkehrbaren Folgen. So könnte die Widerstandsfähigkeit gegen Antibiotika über Bodenbakterien in unseren Organismus gelangen und uns eine hübsche Anzahl tückischer Krankheiten einbringen. Das Volk ist zudem laut Umfragen gegen derart selbstmörderische Experimente. Doch beides wird unsere Europakommissare auf längere Sicht kaum davon abhalten, gemäß der aggressiven und perfiden BASF-Lobbyarbeit eine Genehmigung zur Freiland-Pflanzung zu erteilen.

Selbstverständlich ist schon lange bekannt, dass einer erheblichen Anzahl von ehrgeizigen Wissenschaftlern und gierigen Managern nichts heilig ist. Das zeigt sich bereits an ihrem respektlosen industriellen Wortschatz, der vor Arroganz nur so trieft. Embryonen werden verbraucht, Stammzellen gewonnen, als handelte es sich um Energie oder Eisenerz. Pflanzen, Tiere und Bakterien werden entworfen, entwickelt, hergestellt, verbessert und paten­tiert, als ginge es nicht um Lebewesen, sondern um Staubsauger. Was möglich ist, muss nach den Gesetzen der Machbarkeit eben auch probiert werden - ob dabei nun Menschen zu Schaden kommen oder nicht. Umso mehr, wenn man sich damit eine goldene Nase verdienen kann.

Es wäre allerdings an der Politik, dieser gefährlichen Haltung klare (gesetzliche) Grenzen zu setzen. Doch leider lassen uns hier die guten Selbstdarsteller mit den teuren Anzügen erfahrungsgemäß feige im Stich. Sie gehen bei der Abstimmung schnell hinter Sachzwängen, Koalitions­vereinbarungen, Fraktions­absprachen und Experten­meinungen in Deckung und winken halb geduckt alles durch, wo ihnen andernfalls eine leichte Brise entgegen wehen könnte. Eine der brisantesten politischen Fragen unserer Zeit lautet deshalb: Wieviel Fatalismus, Korruption, Feigheit, Einfallslosigkeit und Kurzsicht ist eigentlich notwendig, um ein Land oder einen Staatenbund zugrunde zu richten? Ich vermute, es braucht dafür keineswegs so viel, wie sich unsere Politiker in Deutschland und Europa derzeit leisten.

PS: Mit viel Glück kann man ja vielleicht irgendwann in fernerer Zukunft mit einer Embryonen tötenden Stammzellen-Therapie tatsächlich eine jener unheimlichen Krankheiten kurieren, die aufgrund genmanipulierter Kartoffeln entstanden sind. Darüber hinaus wird das Rentenproblem kleiner, wenn die durchschnittliche Lebenserwartung endlich wieder sinkt.

Links zum Thema:

Autor: Root   
Veröffentlicht: 17.07.2007, 23:48 Uhr

Dienstag, 10. Juli 2007

Verhindert weitere Anschläge!

Bundesinnenminister Schäuble hat in dem gestern veröffentlichten Spiegel-Interview eine aufschlussreiche freudsche Fehlleistung vollbracht. Inmitten seiner Vorschläge zur Einführung eines nebulösen Straftat­bestands der Verschwörung nach gutem amerika­nischen Vorbild und der Internierung oder gezielten Tötung von "Gefährdern" äußerte er folgenden denkwürdigen Satz: "Wir müssen jedoch klären, ob unser Rechtsstaat ausreicht, um den neuen Bedrohungen zu begegnen."

Nun ist unser Rechtsstaat ja anpassungsfähig. Neue Gesetze können stets verabschiedet, neue Regelungen jederzeit eingeführt werden. Doch Schäuble bezweifelt offensichtlich, dass unsere rechts­staatlichen Mittel für seinen Kampf gegen den Terror genügen. Das bedeutet, er möchte bei Bedarf gern außerhalb des Rechtsstaates operieren.

Bekanntermaßen ist aber ein Rechtsstaat mit Ausnahmen nicht denkbar. Man kann ihn nur kultivieren oder abschaffen. Schäuble propagiert hier also indirekt die Auflösung des deutschen Rechtsstaates. Dies zeigt sich auch an seiner wiederholten Bezug­nahme auf die US-amerikanische Praxis. Denn wie wir wissen, wurde der amerikanische Rechtsstaat in Guantánamo, in Afghanistan, im Irak, im eigenen Land und an vielen anderen Orten wie z.B. in osteuropäischen CIA-Gefängnissen längst zu Tode gefoltert. Wolfgang Schäuble liegt nichts an einem Rechtsstaat, nichts an der Volksherrschaft, nichts an einer Verfassung, die seinen Handlungs­spielraum einschränkt. Ihm liegt nur etwas an einer Schein-Sicherheit, in der er sich wiegen möchte. Dabei nimmt er die Fehlbarkeit und Korrumpier­barkeit von deutscher Regierung, Justiz, Polizei und Bundeswehr gern billigend in Kauf.

Es ist allerdings völlig absurd, sich vor fiktiven terroristischen Anschlägen zu ängstigen, solange es in Deutschland jährlich weit über 100.000 reale Tote wegen Zigaretten­konsums gibt. Umso mehr, wenn das ausgerufene erhöhte Anschlagsrisiko vornehmlich US-Einrichtungen auf deutschem Boden betrifft. Wir müssen uns ängstigen vor politischen Anschlägen auf unseren Rechtsstaat und auf die friedliche Grundhaltung unseres Landes! Denn beides untergräbt unsere innere und äußere Sicherheit weit effektiver und nachhaltiger, als einige von der Bevölkerung nicht nachvollziehbare Attentate es je tun könnten. Nicht irgendwelche religiösen Fanatiker stellen die Bedrohung dar, sondern unsere eigene Regierung. Wir haben uns nicht vor islamistischem Terrorismus zu fürchten, sondern vor unserem paranoiden, Panik verbreitenden Kontroll­minister! Deshalb meine dringliche Bitte: Stoppt Schäuble! Setzt diesen Gefährder ab, bevor er noch mehr Schaden anrichtet!

Links zum Thema:

Autor: Root   
Thema:  Politik, Recht
Veröffentlicht: 10.07.2007, 18:11 Uhr

Sonntag, 8. Juli 2007

Sonntagsruhe

Herr Schäuble schockt
Das Wetter foppt
Doch zieht's mich in den Garten

Der Igel schnauft
Die Tochter rauft
Der Alltag, der muss warten


Stacheliger Zaungast

Autor: Root   
Thema:  Natur, Persönlich
Veröffentlicht: 08.07.2007, 21:48 Uhr

Juni | Juli 2007 | September