Dienstag, 21. April 2009

Vorsorge: 5. Frisches

Reichhaltiger und leckerer wird das Essen (nicht nur) im Krisenfall, wenn man die Vorräte mit frischen Zutaten aus eigenem Anbau ergänzt. Wer einen Garten hat, könnte zum Beispiel über Möhren, Kartoffeln oder Kürbis nachdenken. Sie sind sehr einfach anzubauen und können in einem kühlen, dunklen Raum recht lange gelagert werden. Möhren halten sich am besten, wenn man sie zudem in einen mit Sand gefüllten Eimer steckt.

Auch Kohl kann im Garten angepflanzt werden, wenn man schneller ist als die vielen verfressenen Schnecken. Mit Weißkohl und Salz lässt sich ohne großen Aufwand Sauerkraut selbst herstellen, das man problemlos bis zur nächsten Ernte lagern kann.

Nun stellt sich aber die Frage, woher man das Saatgut nehmen soll. Es gibt im Frühjahr Saatkartoffeln zu kaufen, im Prinzip kann man aber jede wohlschmeckende Kartoffel verwenden, die beim Lagern nicht mit Keimhemmern wie Keimstop bzw. Neo-Stop behandelt wurde. Gekaufte Gemüsesamen[1] bleiben je nach Sorte bei trocke­ner und kühler Aufbewahrung 2 bis 10 Jahre keimfähig.

Wer aus dem geernteten Gemüse selbst Samen gewinnen möchte, wählt zunächst die gesündesten und kräftigsten Pflanzen aus und wartet, bis die Samen reif sind. Dann erntet man sie bei gutem Wetter und lässt sie ca. eine Woche im Haus trocknen. Gelagert werden sie am besten kühl, trocken und dunkel in kleinen Papiertüten. F1-Hybriden eignen sich übrigens nicht zur Weiter­vermehrung, denn deren gereifte Samen liefern meist keinen oder einen sehr schlechten Ertrag. Das sollte man schon beim Kauf von Samen oder Jungpflanzen bedenken. Ob es sich um F1-Hybriden handelt, kann man nämlich normalerweise der Packung oder dem beigefügten Schildchen entnehmen.

Wer keinen Garten hat, muss dennoch nicht auf frische Kost aus eigener Kultur verzichten, sondern kann sich z.B. Keimlinge und Sprossen in der Fenster­bank ziehen. Sie dienen auch im Winter als leckere Vitamin- und Mineral­stoff­spender. Dafür eignen sich u.a. die Samen von Kresse, Rucola, Radieschen, Brokkoli, Bohnen, Linsen und Getreide. Am besten verwendet man spezielle Keimsaaten aus biologischem Anbau. Sie werden in Wasser eingeweicht, immer feucht gehalten und zweimal täglich mit frischem Wasser gespült.


© Sigrid Rossmann / Pixelio :: Kressefeld

Es gibt verschiedene Keimgläser und Keimgeräte[2] (Sprossen-Toni, BioSnacky etc.), die die Keimzucht deutlich erleichtern und nicht viel kosten. Für Kresse reicht auch ein Schälchen mit feuchter Watte in der Fensterbank, vorzugsweise in einem Nordfenster. Gegessen werden die Sprossen als frischer Salat, als blanchiertes Gemüse oder einfach aufs Brot gestreut. So eine Sprossenzucht ist nebenbei auch für Kinder sehr spannend!

Weitere Links zum Thema:

  1. Preiswerte Bezugsquelle für Gemüsesamen: Saatkontor.de
  2. Keimgeräte wie Sprossen-Toni oder BioSnacky können u.a. über den Arnsberger Bioladen Regenbogen und die Bauermühle Mannsgereuth bezo­gen werden.
Autor: Kathrin   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 21.04.2009, 21:56 Uhr

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