Freitag, 2. Oktober 2009

Vorsorge: 9. Finanzen

Die schlechte Nachricht zuerst: Man kann sein Vermögen nicht sicher vor Verlusten schützen. Wer anderes behauptet ist ein Banker. Im Grunde gehört unser Geld sogar zu den unsichersten Dingen, die es überhaupt gibt. Denn es basiert auf nichts anderem als staatlichen Absprachen, die jederzeit geändert werden können. Und es hängt ab von einfluss­reichen Bankiers und Politikern, die ganz eigene Interessen verfolgen. Die Geschichte ist voll von Währungen, die kurzerhand entwertet und abgeschafft wurden. Voltaire soll einmal gesagt haben:

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - Null."

Doch es gibt auch zwei gute Nachrichten. Erstens: Auch wenn man das ganze sogenannte Ver­mögen verliert, bleiben einem die wert­vollsten Dinge meist erhalten. Ein armer Wicht, wer nichts mehr hat, wenn er seinen materiellen Besitz los ist! Es lohnt sich, darüber einmal in Ruhe nachzudenken. Denn das Wertesystem in unserem Kopf ist oft bemerkenswert verzerrt. Zweitens: Die Gefahr plötz­licher Zahlungs­unfähigkeit und eines Totalverlustes allen Geldes im Zuge einer Währungskrise lässt sich bedeutend verringern. Ein wichtiges Stichwort dafür lautet Risiko­streuung. Die etablierte Troika zur Sicherung großer Vermögen (Edelmetalle, Immobilien, Aktien) hat dabei als Krisenvorsorge des kleinen Mannes etliche Haken, auf die weiter unten eingegangen werden soll.

Bargeld: allgemein

Wie schon im Artikel "Krisenszenarien" geschildert, kann der Bargeldstrom recht plötzlich versiegen. Wer sich dann nicht mit dem Rest der Schlange vor dem Bankautomaten um die letzten Scheine prügeln möchte, sollte einen sicher verwahrten Bargeldvorrat im Haus haben, mit dem er seinen Lebensunterhalt - möglichst inklu­sive Miete - etwa 1 bis 2 Monate lang bestreiten kann. Das klingt vielleicht zunächst ein bisschen viel. Und manchem steht eine entsprechende Summe im Vorhinein gar nicht zu Verfügung. Aber wer die Chance dazu hat, sollte sie ruhig auch nutzen. Denn es ist eine feine Sache, wenn man einen ganzen Monat lang komplett auf Bargeld­nachschub verzichten kann. Umso besser, wenn man sogar noch eine gleichzeitige Hyperinflation mit einkalkuliert. Doch Achtung: Hinsichtlich eines Einbruches oder Brandes ist natürlich auch Bargeld mit einem gewissen Verlustrisiko behaftet. Immerhin gibt es feuer- und wasserfeste Geldkassetten. Eine Hausrat­versicherung deckt dieses Risiko übrigens im Regelfall nur bei sehr kleinen Summen ab. Am besten mal nachfragen!

Wer z.B. aus Brandschutz­gründen seinen Bargeldvorrat lieber in Form von Münzen anlegen möchte, sollte berücksichtigen, dass Münzen nicht nur wesentlich schwerer und voluminöser sind. Obendrein besagt eine EG-Verordnung (Nr. 974/98), dass niemand mehr als 50 Münzen innerhalb einer Zahlung annehmen muss.

Bargeld: Euro-Scheine

Da Wechselgeld unter solchen Umständen äußerst knapp sein dürfte, sollte die Bargeld­reserve aus kleinen Scheinen (5 und 10 €) besteh­en. Und weil nicht auszuschließen ist, dass sich im Zuge der Krise einzelne Länder wieder aus der Eurozone verabschieden, ist es möglicherweise sinnvoll darauf zu achten, dass es sich um Scheine handelt, die von der Deutschen Bundesbank oder alternativ von der Zentralbank Österreichs, der Niederlande oder Finnland beauftragt wurden. Zu erkennen ist dies an jenem Buchstaben, mit dem die Identifi­kations­nummer auf der Rückseite jeder Euronote beginnt. Ein X steht dabei für Deutschland, ein N für Österreich. Weitere Ländercodes:

Ländercodes der Euro-Banknoten
Kennung und zugehörige Zentralbank
D: Estland P: Niederlande
E: Slowakei S: Italien
F: Malta T: Irland
G: Zypern U: Frankreich
H: Slowenien V: Spanien
L: Finland X: Deutschland
M: Portugal Y: Griechenland
N: Österreich Z: Belgien

Statt dieser kryptischen Codes werden neue Euro-Banknoten ab 2011 voraussichtlich mit internationalen Länder­kennungen nach dem Standard ISO 3166-1 versehen, im Falle Deutschlands also "DE", im Falle Österreichs "AT".

... Update November 2011 ...
Isabel Gomez und Daniela Leistikow bemühen sich in der Financial Times Deutschland, Verweise auf die Zentralbank­kennung einer Euronote als "Verschwörungs­theorie" abzutun.

Bargeld: Silber-Euros

Herrschen grundlegende Zweifel am Wert des Euros, dürften sich 10-Euro-Silber-Gedenkmünzen bewähren. Verblüffender Weise ko­sten sie nur 10 €, sind offizielles Zahlungsmittel (10 €) und können in den meisten Banken bestellt und erworben werden. Man verliert also beim Tausch kein Geld. Im Laden kann man damit theoretisch ganz normal bezahlen. Jedes Geschäft in Deutschland(!) ist gesetzlich verpflichtet, diese Münzen bis zu einer Betragshöhe von 200 € pro Zahlung anzunehmen. Eine vorsorgliche Nachfrage im Supermarkt um die Ecke schadet natürlich dennoch nicht. Da die 18 g schweren Münzen aus massivem 925er Sterlingsilber bestehen (Sil­beranteil: 16,65 g, also reichlich ½ Unzen), stellen sie unab­hängig vom aktuellen Kurs der Währung einen gewissen Wert dar und dürften entsprechend etwas krisenfester sein. Außerdem entwickeln sie recht schnell einen zusätzlichen Sammlerwert.

... Update April 2011 ...
Nachdem das Finanz­ministerium den Silbergehalt wegen steigender Silberpreise Anfang 2011 bereits auf 10 g reduzierte, verkündete es am 13. April 2011, dass die 10-Euro-Gedenkmünzen in der Normal­prägung (Stempelglanz) zukünftig kein Silber mehr enthalten werden. Daher sind die ab Mai/Juni 2011 herausgegeben 10-Euro-Gedenk­münzen für Vorsorgezwecke wertlos.

Bargeld: Aufsplittung

Für die angestrebte Risiko­streuung liegt es nahe, den Bargeldvorrat zu splitten. Das heißt einerseits, nicht den gesamten Bestand am selben Ort aufzubewahren. Andererseits bedeutet dies, dass man nicht mehr als die Hälfte des Bargeld­bestands in besagte Gedenk­münzen tauschen sollte. Eine überlegenswerte Option ist die Aufteilung in drei Bargeld-Formen: Ein Drittel kleine Euroscheine aus Deutschland, ein Drittel Silber-Gedenkmünzen und ein Drittel Schweizer Franken oder Norwegische Kronen, da diese Währungen nicht unmittelbar mit dem Euro oder Dollar verknüpft sind.


© Kellermeister / Pixelio :: Geldkonserve

Geldanlage: Bankkonto

Zunächst sollte man sich vergegenwärtigen, dass unser Geld auf der Bank (Buchgeld) gar kein Geld im eigentlichen Sinne ist. Es stellt lediglich eine offene Forderung dar, die wir gegenüber der Bank geltend machen können. Was dies im Falle einer Bankpleite bedeutet, ist wohl jedem klar.

Anfang Oktober 2008 hat die Bundesregierung eine Garantie für private Spareinlagen übernommen. Das heißt: Wird eine deutsche Bank zahlungsunfähig, bekommt man sein Geld auf dem dortigen Konto notfalls von der Bundesregierung zurück und ist nicht angewiesen auf die begrenzten Mittel der gesetzlichen Einlagen­sicherung und der freiwilligen Einlagen­sicherungs­fonds der Banken­verbände. Soweit die Theorie.

Doch mehrere Dinge muss man sich dabei bewusst machen: Zum einen gibt es selbstver­ständlich keine Gewähr dafür, dass die Regierung ihre Zusage einlöst. Es wäre nicht das erste gebrochene Versprechen einer Bundesregierung. Besagte Garantie wurde darüber hinaus ohne Konsultation des Bundestags ausgesprochen, bedarf im Ernstfall aber dessen Zustimmung. Außerdem ist die Umsetzung ggf. davon abhängig, dass irgendwelche Banken weitere Staatsanleihen kaufen, sprich: zusätzliche Kredite an den Staat vergeben. Das kann man bei einem Staatsbankrott beispielsweise ausschließen. Zum anderen mahlen die Mühlen der Bürokratie bekanntlich langsam. Man wird also selbst im besten Falle sehr lange auf sein Geld warten und mit plötzlichen Sonderbedingungen rechnen müssen, an die eine Auszahlung überraschend geknüpft wird. Große Schlupflöcher wurden von der Bundesregierung von vornherein gezielt in die "Garantie" eingewoben. So beantwortete der damalige Finanzminister Peer Steinbrück den Hinweis darauf, dass die Regierungsgarantie Hunderte Milliarden Euro umfasse, im Spiegel-Interview mit den vielsagenden Worten:

"Möglicherweise. Deshalb haben wir unsere Zusage konzen­triert auf Spareinlagen. Dabei haben wir am Sonntag wohlweislich offengelassen, was unter dem Begriff Spar­einlagen genau zu verstehen ist."

Fallen also z.B. gewöhnliche Girokonten womöglich gar nicht unter die von der Regierung garantierten "Spareinlagen"?

Wie fast immer ist es daher besser, nicht alles auf eine (EC-)Karte zu setzen. Zwei bis drei wirtschaftlich voneinander unabhängige Geld­häuser sollten es schon sein. Für unsere Zwecke ist dabei nicht die Höhe des Zinssatzes von Bedeutung, sondern eine seriöse Bilanz mit wenig bis gar keinen hochriskanten Wertpapieren sowie die Liquidität, also die Verfügbarkeit des Guthabens im Notfall. Und da wird es in der Praxis schwierig. Eine Bank ohne Benzinsee im Keller wäre z.B die Spar- und Kreditbank Bad Homburg, die Hausbank des Bundes der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (BEFG). Sie hat allerdings den Nachteil, dass in Ermangelung eigener Geldautomaten für Auszahlungen immer ein zusätzliches Bankkonto - ein sogenann­tes Referenzkonto - nötig ist. Aber auch andere Banken aus dem Bereich des Ethischen Investments kommen in Frage. Selbst die Eröffnung eines Kontos in der Schweiz oder in Norwegen ist eine Erwägung wert.

Geldanlage: Wertpapiere und Co.

Die meisten Anlageformen, die keine konventionelle Spareinlage darstellen, sind tendenziell noch unsicherer. Selbst die als sicher geltenden Bundes­schatz­briefe und Bundesanleihen sind bei der derzeitigen Staats­verschuldung mit deutlichen Risiken verbunden. Die Bauspar­kassen sind auf regelmäßige Zahlungen der Häuslebauer angewiesen - wenn Bausparverträge auch immerhin noch unter die gesetzliche Einlagen­sicherung fallen. Und Aktien eignen sich eher für gutsituierte, risiko­freudige Leute, die sich in der Materie auskennen und Kurseinbrüche finanziell aussitzen können. Doch zu einer ganz anderen Gefahrenklasse gehören Fonds (Aktien­fonds, Immobilien­fonds etc.) und Kapital­lebens­versicherungen. Hier empfiehlt sich sicherlich die Auflösung. Auf einem vergleichbaren (Un)Sicherheits­niveau bewegen sich leider auch private Renten­spar­pläne. Angeführt wird die Liste der besonders riskanten Anlageformen aber natürlich von Zertifikaten.

Geldanlage: Physische Edelmetalle

Traditionell eine gute Vermögens­sicherung, hat Gold aber auch deutliche Nachteile. Sein Preis der letzten Monate macht eine Investition in dieses beliebte Edelmetall zwangsläufig zu einem Verlustgeschäft. Das gilt besonders dann, wenn man es noch während der Krise oder direkt danach aus Geldnot "verflüssigen" muss. Für lange Zeit wird man nämlich nicht der Einzige sein, der seinen glänzenden Barren an den Mann bringen will, was den Goldpreis extrem drücken dürfte. Im schlimmsten Fall kann Gold sogar konfisziert werden (also schon allein aus diesem Grund ggf. lieber anonym einkaufen!). Silber, Platin und Palladium mögen momentan vielleicht die besseren Alternativen darstellen, bergen aber im Grunde dennoch ähnliche Probleme. Das trifft sogar auf die etwas vergriffenen Anlagemünzen aus Gold und Silber zu (Kruger­rand, Maple Leaf, American Eagle, Kookaburra, Wiener Philharmo­niker etc.).

Nicht außer Acht lassen sollte man, dass Anlagegold von der Mehrwert­steuer befreit ist, andere Edelmetalle dagegen gewöhnlich nicht. Ausgesprochen spannend wird auch die Frage der Aufbe­wahrung. Im Standard­haushalt liegt es nicht besonders sicher. Im Bankschließfach ist es dagegen so sicher, dass man nach einem Finanzcrash möglicherweise selbst nie mehr heran kommt. Überdies ist beim Kauf Vorsicht geboten: Es sind auch gefälschte Münzen und Barren in Umlauf!

Als Krisenvorsorge ist prinzipiell eine kleine Stückelung (z.B. in Form von Anlagemünzen oder Minibarren) einem herkömmlichen Barren vorzuziehen. Wer kann schon auf einen Kilobarren Gold heraus­geben?

Geldanlage: Wohneigentum

Eigentlich ist es in unsicheren Zeiten eine gute Idee, in die eigenen vier Wände zu investieren. Deshalb wird diese Variante der Geldanlage häufig uneingeschränkt empfohlen. Brechen aber plötz­lich die Einkünfte weg, steht man vor einem Problem: Denn mit Haus und Garten hat man oft keinen Anspruch auf Sozial­leistungen. Nun kann man sein Heim in einem solchen Fall natürlich wieder veräußern. Doch in Krisenzeiten gestaltet sich die Käufer­suche schwierig und langwierig und der Erlös wird gewöhnlich drastisch unter dem Wert liegen. In der Zwischenzeit sitzt man finanziell auf dem Trockenen und muss sich auch noch auf einen baldigen Umzug einrichten.

Ganz davon abgesehen kann man eine Immobilie - wie der Name schon sagt - nicht mitnehmen, wenn aus etwaigen Gründen ein Ortswechsel sinnvoll oder notwendig wird. Besonders heikel sind übrigens Eigentums­wohnungen in größeren Häusern. Werden andere Mieter zahlungsunfähig, muss man deren Anteil an den laufenden Kosten nämlich je nach Vertrag mit übernehmen.

Ferner ist zu beachten, dass Immobilien­besitzer bei staatlichen Zahlungs­engpässen mit einer willkürlichen Zwangsabgabe belegt werden können. So zuletzt geschehen 1952 im Rahmen des Lasten­ausgleichs­gesetzes. Von einigen Kommentatoren wird der auffällig immobilienlastige Zensus 2011 als Vorbereitung einer solchen Maßnahme gewertet.

Geldanlage: Kunstwerke

Kunstwerke haben sich in der Vergangenheit einen Ruf als erstaun­lich sichere Geldanlage erworben. Dies gilt aber nur auf lange Sicht hin. Auch hier muss man - ähnlich wie bei soliden Aktien - vorüber­gehende Nachfrage­einbrüche aussitzen und darf nicht innerhalb einer Krise auf den Verkauf angewiesen sein. Zudem können sie leicht beschlagnahmt, gestohlen oder beschädigt werden und sind bei einem schnellen Wohnortwechsel nicht immer gut zu transpor­tieren.

Schulden: Darlehen

Kredite mit festen, einklagbaren Zahlungs­verbindlich­keiten können in einer Krise schnell zur Pfändungsfalle werden und sollten nach Möglichkeit vermieden bzw. abgelöst werden! Zwar verlieren Schulden bei einer starken Inflation nach und nach an Bedeutung. Doch zuvor können die eigenen Einnahm­equellen - z.B. wegen Arbeits­losigkeit - versiegen oder die unvermeidlichen Lebenshal­tungskosten so stark ansteigen, dass man die fälligen Raten nicht mehr erübrigen kann und zahlungs­unfähig wird. Besonders haarig sind in diesem Zusammen­hang Hypotheken oder gar Grundschulden auf das eigene Wohnhaus. Hier kann es einem schnell so gehen wie Hundert­tausenden US-Amerikanern: Geld weg, Haus weg. Um dieses Risiko zu verringern, muss man auf einen Darlehens­vertrag achten, der erstens nicht weiter­verkäuflich ist und dessen Raten zweitens von Anfang an zur Rück­zahlung des Nennbetrages dienen. Gerne vergeben die Banken nämlich Kredite, bei denen die Raten zunächst nur der Zinstilgung dienen. Wird man insolvent, bevor die eigentliche Rückzahlungs­phase beginnt, gehört einem dann allerdings kein Fitzelchen des Hauses und im Hand­umdrehen ist man von der Bank aus dem vermeintlich eigenen Heim geklagt. Bei bereits laufenden Immobilien­krediten sollte man von der Bank umgehend eine Teil­löschungs­bewilligung für den bereits getilgten Teil der Grundschuld fordern.

Investitionen: Sachbedarf

Neben der Rückzahlung eigener Bankdarlehen empfiehlt sich der Blick auf die im Ernstfall benötigte "Hardware". Welche Dinge würde ich wahrscheinlich benötigen und nicht vom Nachbarn borgen können? Wo sollte ich unabhängig sein? Welche sinnvollen Käufe schiebe ich schon seit Ewigkeiten vor mir her? Hier reicht das krisenrelevante Themenspektrum von Nahrung (Vorrat, Gartengerä­te usw.) über Wohnen (z.B. alternative Heizung, Fenstersi­cherun­gen) bis zur Mobilität (Fahrrad, Schuhe, Rucksack etc.). Dazu mehr in den vorangegangen und folgenden Blog-Artikeln. Anschaf­fungen in diesem Bereich sind gewöhnlich wesentlich praktischer und deutlich sicherer als ein Bankguthaben. Zusätzlich empfiehlt sich hier eine seriöse Hausrat­versicherung mit guter Zahlungsmoral und wenig Eigen­beteiligung, die unsere Habseligkeiten inflations­unabhängig zum Wieder­beschaffungs­wert versichert (z.B. Allianz).

Investitionen: Tauschmittel

Neben dem offiziellen, staatlichen Geld etablieren sich in Krisen­zeiten immer auch handliche Waren als ersatzweises Zahlungsmittel. Diese Naturalien dienen dann dem Kauf anderer notwendiger Dinge oder der Belohnung für gute Dienste. Sie sind gewöhnlich keiner Inflation unterworfen, sondern nehmen - mit zunehmender Dauer einer allgemeinen Notlage - sogar merklich an Wert zu. Es kann kaum schaden, selbst ein bisschen Geld in solche Tauschwaren zu inves­tieren. In Frage kommen viele Dinge des täglichen Bedarfs, die im Krisenfall schnell knapp werden: Seife, Feuerzeuge, Batterien, Schnur, Kondome etc. Aber auch Genussmittel wie Zigaretten haben sich bewährt. Aus Qualitäts­gründen würde ich zu Produkten von Reemtsma oder Austria Tabak greifen und sie der Haltbarkeit zuliebe stangenweise eingeschweißt lagern. Alternativ bieten sich Zigarren holländischer Machart (das sind solche, die nicht feucht aufbewahrt werden müssen) und Schnaps an. Hat man eine geeignete Lager­möglichkeit vor Ort, ist auch ein bezahlbarer Wein keine schlechte Idee. Ein bisschen anspruchsloser ist Kaffee. Man legt ihn am besten vakuumverpackt an einen kühlen bis kalten Ort ohne auffällige Gerüche. Für weitere Anregungen empfiehlt sich ein Besuch beim Human Survival Project.

Investitionen: Mitmenschen

Die spannendste Chance, sein Geld gewinnbringend zu investieren: Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten die Bankschulden tilgen oder ihnen notwendige Anschaffungen finanzieren - entweder mit inflations­sicherer, zinsloser Schuld­verpflichtung (z.B. in Brotein­heiten - also der Gegenwert von x handelsüblichen Dreipfund-Misch­broten zum jeweils aktuellen Preis) oder als Geschenk, um krisen­sichere Freundschaften zu stiften oder auch einfach "Schätze im Himmel" zu erwerben. Wo wir beim Thema sind: Natürlich spricht auch nichts gegen konventionelle Spenden - z.B. an Brot für die Welt. Im Augenblick kann unser Geld noch viel ausrichten, Exis­tenzen sichern, gesund machen, Leben retten. In einiger Zeit ist es vielleicht nichts mehr wert.

Autor: Root   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 02.10.2009, 14:11 Uhr

Donnerstag, 30. April 2009

Vorsorge: 8. Drogerieartikel

Beim Thema Bevorratung denken wohl die meisten zunächst an Nahrungsmittel. Ohne Seife, Zahnpasta & Waschmittel kann einem aber das Leben ganz schön stinken! Es schadet also nichts, sich auch hier mit dem Nötigsten einzudecken. Bei den folgenden Listen habe ich mich wieder vom Lexikon des Überlebens[1] inspirieren lassen und ein paar eigene Vorschläge hinzugefügt.

Notvorrat an Hygiene- und Haushaltsartikeln (alphabetisch)
Körperpflege
Babywindeln (bei Bedarf) Müllsäcke
Binden, Tampons Nagelschere
Deodorants Outdoorseife[4]
Duschbad Papiertaschentücher
Einweg-Gummihandschuhe Rasierklingen
Ersatz-Toilette (siehe unten) Rasierschaum
Ersatzbrille Schwamm
Feuchttücher[2] Stofftaschentücher
Haarschneideschere Stoffwindeln (bei Bedarf)
Haarwaschmittel Toilettenpapier
Handseife (z.B. Kernseife) Waschschüssel
Handtücher[3] Watte und Wattestäbchen
Kondome Zahnbürsten
Küchenpapier Zahnpasta
Lauskamm Zahnseide
Haushalt
Allzweckreiniger Kehrschaufel
Alufolie Kerzen, Teelichte
Besen Lappen, Schwämme
Bürsten[5] Plastikeimer
Feuerzeuge Waschmittel bzw. -pulver
Geschirrspülmittel Waschtrog/Schüssel[6]
Glühbirnen Wischmob

Haustiere

Wer tierische Mitbewohner hat, sollte natürlich auch an Einstreu fürs Katzenklo, Flohpuder etc. denken.

Ersatz-Toilette

Wenn die Versorgung mit Leitungs­wasser unterbrochen wird, ist ein herkömmliches WC zumindest fürs große Geschäft schnell unbenutz­bar. Wer kein Herzhäuschen im Garten stehen hat, dem kommt dann eine im Voraus besorgte Campingtoilette mit dem zugehörigen Chemie­cocktail wie gerufen. Etwas billiger und umwelt­verträglicher, doch auch ein bisschen aromatischer wird es mit einer Eimer-Toilette. Alternativ tut's aber ein geruchsdichter Eimer mit Deckel ebenso - da bewähren sich sicher Windeleimer ganz gut. Um in dieser ohnehin schon unerfreulichen Situation nicht auch noch den Sitzkomfort eines Eimerrandes testen zu müssen, empfiehlt sich allerdings der Bau eines einfachen Toiletten­einsatzes, der sich unkompliziert in den Eimer umfüllen lässt. Auf dem Blog "Überleben in grossen Städten" findet man hierfür eine nützliche Bauanleitung. Zum Abdecken und zur Geruchs­neutralisation der Eimerladung eignet sich Sägemehl (Tischlerei­abfälle/Klein­tierstreu) oder Torfmull. Noch besser ist wohl Chlorkalk, der den Inhalt nebenbei desinfiziert.


© C-Bra / Pixelio :: Stilles Örtchen

Lagerung

Die meisten der üblichen Hygiene- und Haushaltsartikel sind bei trockenen Bedingungen sehr lange haltbar. Wer auf völlig neue Geschmacksrichtungen lieber verzichten möchte, muss diese Dinge aber auf jeden Fall von den Lebensmitteln getrennt aufbewahren. Um lebensgefährliche Vergiftungen zu verhindern, sollte zudem alles so verstaut werden, dass kleinere Kinder auf keinen Fall Zugriff darauf haben. Das gilt auch für Haushalte, in denen zumindest gelegentlich Kinder zu Besuch sind.

  1. Karl Leopold von Lichtenfels (Pseudonym): Lexikon des Überlebens. Handbuch für Krisenzeiten. Anaconda Verlag, Köln, 2005 (Original­ausgabe: F. A. Herbig, München, 2000)
  2. Feuchttücher für den Babypo, aber auch, um bei knappen Wasser­vorräten das Händewaschen zu sparen. Alternative: Einweg-Gummihandschuhe.
  3. Handtücher in ausreichender Zahl, um auch einige Zeit ohne Wäsche waschen auszukommen.
  4. Outdoorseife ist zumeist konzentriert und daher ergiebig, eignet sich für Körper­pflege, Textilien, Geschirr etc. und wird ggf. im Erdboden oder in Gewäs­sern vergleichsweise schnell abgebaut.
  5. Z.B. Handbürste, Abwaschbürste, Schuhbürste, Kleiderbürste etc.
  6. Größere Schüssel zum Wäsche waschen bei Stromausfall oder Wasser­knappheit. Alternativen: sehr großer Eimer, Dusch- oder Badewanne.
Autor: Kathrin   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 30.04.2009, 10:55 Uhr

Mittwoch, 29. April 2009

Vorsorge: 7. Medikamente

Neben einem gut ausgestatteten Erste-Hilfe-Set (Minimum: ein nicht überlagerter KFZ-Verbandskasten) sollte in jedem Haushalt eigentlich schon jetzt eine sorgfältig gepflegte Hausapotheke vorhanden sein, das heißt allem voran, eine Hausapotheke ohne verfallene Medikamente. Pillen aus der Kaiserzeit gehören ins Museum oder müssen in der Apotheke entsorgt werden. Vom Wichtigsten sollte ein kleiner Vorrat vorhanden sein.

In einer Notlage, in der die normale Versorgung einige Zeit unterbrochen ist, braucht man allerdings einen etwas größeren Bestand. Zudem sollten auch einige Medikamente gekauft werden, die sonst normalerweise nicht in jedem Haushalt "herumliegen". Bevor konkrete Vorschläge zu einem solchen Notvorrat folgen, noch einige...

Wichtige Hinweise

Grundsätzlich verordnet Medikamente immer der Arzt! Wenn Sie selbstständig Medikamente gegen bestimmte Beschwerden ein­setzen, müssen Sie genau wissen, was Sie da einnehmen und wie es wirkt! Informieren Sie sich vorher, ob das Medikament auch für Ihr Kind verträglich ist! Schaffen Sie besser gleich speziell für Kinder geeignete Medikamente mit an! Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Mittel für Sie und Ihre Kinder geeignet sind und welche Risiken bestehen!

Informieren Sie sich also über die Wirkungsweisen des Medika­ments! Sehen Sie sich auch mögliche Nebenwirkungen und Wechsel­wirkungen an! Eine Packungs­beilage ist zwar eine mühselige Lektüre, aber zu Ihrer Information sehr wichtig! Kurz: Sie sollten immer wissen, warum, auf welche Art, wie lange und wann ein Mittel angewandt wird! Es gibt keine Medikamente ohne Risiko, selbst die vielgepriesenen Naturprodukte haben immer auch Neben- und Wechsel­wirkungen. Beachten Sie, dass eine andere Person vollkommen anders auf ein Mittel reagieren kann, als Sie selbst! Und nochmal: Denken Sie daran, dass nur ein Arzt die Befugnis dazu hat, Medikamente zu verordnen! Nicht umsonst dauert ein Medizin­studium so lange.

Berücksichtigen Sie auch mögliche Allergien bei sich und Ihrer Familie! Eine allergische Reaktion auf ein Medikament kann eine sehr ernste Komplikation darstellen!

Aufbewahrung

Dass Medizin kindersicher und trocken aufbewahrt werden muss, versteht sich von selbst. (Der Spiegelschrank im Bad ist übrigens in puncto Trockenheit nicht gerade der beste Ort.) Soll sie als Notvor­rat dienen, ist es sinnvoll, die Sachen transportbereit zu verpacken. Alle Familien­mitglieder sollten den Aufbewahrungs­ort kennen. Füllen Sie Medikamente möglichst nicht um! Wenn Sie es doch tun, schreiben Sie unbedingt Name und Verfallsdatum auf die Verpackung und legen Sie die Packungs­beilage dazu!

Grundausstattung

Gegen die nachfolgend genannten Beschwerden würde ich mich rüsten. Dazu habe ich jeweils einige Beispiele von Medikamenten aufgeschrieben, die ich persönlich für diese Fälle parat halte. Diese Liste dient also nur zur Anregung für Ihre individuelle, mit einem Arzt abgesprochene Vorbereitung:

Beschwerden und mögliche Medikamente zur Behandlung
Medikamentenliste (Teil 1 von 2)
Individuell
  • Verordnete Arznei: vom Arzt verschrie­bene, regel­mäßig anzu­wendende Medika­mente
Fieber
  • Aspirin® bzw. ASS: vermindert die Gerin­nungs­fähigkeit des Blutes; nichts für Kinder(!); für mich nicht unbe­dingt das Mittel der Wahl
  • Paracetamol: nur noch in kleinen Packungen frei verkäuflich, da bei Über­dosierung Le­ber­schäden drohen; richtig dosiert aber ein gutes Mittel
Durchfall
  • Kohletabletten: zur Entgiftung des Magen-Darm-Trakts
  • Loperamid: unterdrückt die Darm­tätigkeit
  • Perenterol®: Wirk­stoff ist hier die Hefe Saccha­romyces boulardii; hemmt das Wachs­tum von Durch­fall-Erregern
  • Elektrolyt­gemisch: z.B. Elotrans® oder Oralpädon®; Pulver zum Einrühren in Was­ser bei starkem Flüssig­keits-/Salz­verlust
Schmerzen
  • Ibuprofen: meist gut verträg­liches Schmerz­mit­tel; wirkt auch ent­zündungs­hemmend und fieber­senkend; beein­trächtigt aller­dings die Wund­heilung
  • Paracetamol: siehe Fieber
Übelkeit
  • Reisetabletten: Wirkstoff Dimen­hydrinat; der Wirk­stoff Metoclo­pramid ist dagegen rezept­pflichtig
Allergie
  • Fenistil®: Wirkstoff Dime­tinden; als Gel zur äußerlichen Anwen­dung z.B. bei Insek­ten­stichen und als Dragees zum Ein­nehmen
Verstauchungen
  • Schmerzgel: z.B. Diclo­fenac-Gel
Wunden
  • Octenisept® oder Beta­isodona-Lösung: zur Wund- und Schleim­haut­des­infek­tion
  • Wundsalbe: für ober­flächli­che Ver­let­zungen; be­schleu­nigt den Hei­lungs­prozess; z.B. Bepan­then®
Verbrennungen
  • sterile Gel­kompres­sen: z.B. Water-Jel Kom­pressen; gibt es als soge­nannte "Burn-Kits" oder einzeln, sind aber recht teuer; sonst herkömmliche Brand­wunden­verband­tücher, am besten be­schich­tete
Läuse
  • z.B. Nyda®; auf ältere Mittel sprechen die lieben Tier­chen kaum noch an
Unterzuckerung
  • Trauben­zucker als schnelle Ener­gie­reserve
Erkältung
  • Halstabletten: Doritricin® oder Anaesthe­sin®-Pastillen
  • Heil­pflanzenöl zum Inhalieren: sparsam dosier­tes, reines Tee­baum­öl[1] ist hier mein Favo­rit
  • GeloMyrtol®-Kapseln: fördern die Schleim­lösung
  • Lapacho-Rinde[2]: vor allem als Tee; wirkt u.a. leicht anti­bio­tisch, stärkt das Immun­sys­tem, be­schleu­nigt die Heilung
Sodbrennen
  • Luvos®-Heilerde (Pulver zum Ein­nehmen)

Antibiotika

Bei Infektionen rettet ein sogenanntes Breitband­antibiotikum in Tablettenform manchmal Leben, wenn längere Zeit keine Hilfe erreichbar ist. Falsch angewandt kann es aber auch ziemlichen Schaden anrichten. Hier sollte mit dem Arzt besprochen werden, was er empfiehlt. Um Irritationen zu vermeiden, kann man z.B. fragen, welches Mittel man als Vorsorge auf eine längere Urlaubsreise in ein Gebiet mit fragwürdiger medizinischer Versorgung mitnehmen kann.

Unter Umständen hat Ihr Arzt eine Probepackung vorrätig oder er verschreibt Ihnen das Antibiotikum. Notfalls kann er Ihnen ein Privatrezept ausstellen. Dann müssen Sie das Mittel kaufen. Je nach Medikament kann die Preisspanne hier von ca. 10 bis 200 Euro und mehr reichen, es wird also eine der teureren Anschaffungen im Medizinvorrat. Häufig werden eingesetzt:

Beschwerden und mögliche Medikamente zur Behandlung
Medikamentenliste (Teil 2 von 2)
Infektionen
  • Penicillin: eines der älte­sten Anti­bio­tika; viele Bakte­rien haben inzwi­schen Resis­ten­zen darauf ausge­bil­det; Aller­gien auf Peni­cillin sind zudem nicht selten und oft lebens­bedroh­lich
  • Cefalexin: halb­synthe­tisches Anti­bio­tikum; wirkt ähn­lich wie Peni­cillin
  • Erythromycin: eine natür­liche, meist gut ver­träg­liche Alter­native zu Peni­cillin
  • Azithromycin: z.B. Zithromax®, Azibact® oder Ultreon®
  • Ciprofloxacin: Ciprobay® oder Ciproxin®

Die Packung beinhaltet meist 10 Tabletten oder Kapseln und muss bis zum Ende eingenommen werden. Die oben genannten Mittel kosten zwischen 10 und 30 Euro.

Ergänzende Produkte

Neben dem medizinischen Notvorrat im engeren Sinne sollte man außerdem im Haus haben:

Ergänzung zum medizinischen Notvorrat
Sonstiges
Sonnencreme (hoher Lichtschutzfaktor)
Hautpflegecreme
Lippenbalsam
Insektenschutz (z.B. Autan® oder Anti Brumm®)
Pinzette mit feiner Spitze[3]
Fieberthermometer

Bedarfskalkulation

Von den Medikamenten ist es sinnvoll, soviel für den echten Notfall zu haben, dass eine erwachsene Person die Höchstdosis über die maximal erlaubte Zeit einnehmen kann und für die übrigen Personen im Haushalt noch etwas da ist. Z.B. von Paracetamol 500 mg darf ein Erwachsener (ab 43 kg Körpergewicht) maximal 8 Tabletten pro Tag nehmen und dies laut Packungsbeilage bis zu 3 Tage lang, dann sollte wegen der Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden. Es müssen also mehr als 24 Tabletten vorrätig sein. Natürlich müssen alle Medikamente, die Ihnen der Arzt zur regelmäßigen Anwendung verordnet hat, ebenfalls ausreichend vorhanden sein!

Weitere Informationen

  • DeutscheInternetApotheke.de: Auf der Webseite dieser Online-Apotheke kann man zu den meisten Medikamenten alle wichtigen Daten wie Wirkungs­weise, Dosierung, Neben­wirkungen usw. nachschlagen.
  • Onmeda.de :: Medikamente: Unter dieser Adresse findet man Infor­mationen dazu, welche Medikamente bei be­stimmten Beschwerden eingesetzt werden können.
  • Onmeda.de :: Antibiotika: Hier werden Wirkung und Art der verschie­denen Antibiotika beschrieben.
  1. Achtung: Teebaumöl wird leider oft gepanscht! Bitte nur 100%ig reines austra­lisches Teebaumöl (Melaleuca alternifolia) aus der Apotheke oder aus dem Outdoorladen verwenden! Dosierung zur Inhalation: ca. 3 bis 4 Tropfen.
  2. Lapacho-Rinde aus Qualitäts­gründen bitte im Weltladen, Reformhaus oder Teeladen kaufen! Zubereitung von Lapacho-Tee: etwa 2 Esslöffel bzw. 5 Teelöffel Rinde des Lapacho­baumes auf 1 Liter Wasser, 10 min offen kochen (kein Aluminiumtopf!), dann 10 min abgedeckt ziehen lassen, danach abgießen. Maximal 4 Wochen lang täglich etwa 1 Liter Tee warm trinken.
  3. Z.B. zum Entfernen von Splittern und Zecken; vor Gebrauch desinfi­zieren!
Autor: Martin   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 29.04.2009, 17:38 Uhr

Donnerstag, 23. April 2009

Vorsorge: 6. Kochen

Wenn der Kampf Reiskorn gegen Zahn im Krisenfall nicht plötzlich zugunsten des Reises entschieden werden soll, braucht man eine unabhängige Möglichkeit zum Kochen. Unabhängig heißt in diesem Zusammenhang: Nicht angewiesen auf die öffentliche Strom- und Gasversorgung. Welche Möglichkeiten gibt es dafür?

Ofen

Auf Kohleöfen mit einer gusseisernen Deckelplatte kann man in aller Regel ganz gut kochen, wenn auch - aus Platzgründen - meistens nur mit einem einzelnen Topf. Wer ohnehin einen solchen Ofen nutzt, oder gar einen guten alten Küchenherd mit Holzfeuerung sein Eigen nennt (Schornstein­anschluss prüfen lassen!), muss also nach einem erfolgreichen Probelauf nur noch das nötige Brennmaterial besorgen. Einziger Haken: Im Hochsommer kommt man beim Kochen ganz schön ins Schwitzen.

Propangaskocher

Wer im Fall der Fälle zumindest auf 2 Flammen ungestört weiter kochen will wie gewohnt, für den ist ein Propangaskocher die optimale Lösung. Doch Vorsicht: Die meisten Campingkocher für Propangasflaschen sind aus Sicherheits­gründen nicht für Innenräume zugelassen (DIN EN 30). Da mit dem explosiven Gas nicht zu spaßen ist, sollte man sich besser an die Vorgaben halten und mit Campingkochern ohne Zulassung für geschlossene Räume tatsächlich nur im Freien oder im Zelt kochen. Einer der vernünftigsten Herde mit Innen-Zulassung scheint der weiße "Camping Kitchen Haushalts­kocher" von Campingaz zu sein. Er schlägt allerdings mit rund 100 Euro zu Buche. Dazu käme dann noch der externe Druckminderer für 6 bis 7 Euro. Wer einen alten Erdgasherd im Keller stehen hat, kann aber vielleicht auch den kostengünstig auf Propangas umrüsten lassen.


© magicpen / Pixelio :: Propangaskocher

Gekocht werden kann gleichermaßen mit Propan oder dem etwas leistungsstärkeren Butan. Butan macht allerdings bei Temperaturen unter 5ºC langsam schlapp. Die meist kleineren Butanflaschen sind gewöhnlich blau, Propangas­flaschen normalerweise rot (Pfand­flaschen) oder grau (Eigentums­flaschen). Daneben gibt es bei manchen Gashändlern noch halbtransparente Kunststoff­flaschen. Die sind teurer, rosten aber dafür nicht, sind deutlich leichter, und man kann ohne weiteres sehen, wieviel Gas sich noch in der Flasche befindet. Um den ungefähren Füllstand zu ermitteln, muss man sich bei den undurchsichtigen Metallflaschen dagegen schon mit nicht besonders zuverlässigen Gasstands­anzeigern oder einer Waage herumschlagen. Generell würde ich Pfandflaschen den Vorzug geben, da man sich dann nicht selbst um die Wartung zu kümmern braucht.

Achtung: Butan- und Propangas­flaschen dürfen auf keinen Fall unter Erdniveau (also z.B. im Keller) gelagert oder betrieben werden! Diese Gase sind schwerer als Luft. Wenn sie aus einer undichten oder schlecht zugeschraubten Flasche entweichen und selbst bei geöffneten Türen oder Fenstern nicht abziehen können, sammeln sie sich. Knipst man dann das Kellerlicht an, hebt sich gleichzeitig das ganze Haus kurz an.

Pflanzenölkocher

Im April 2006 hat BSH einen mobilen Pflanzenölkocher namens Protos vorgestellt, der mit herkömmlichem Speiseöl betrieben wird. Er wurde jedoch für den Einsatz auf den Philippinen entwickelt und ist in Deutschland bislang noch immer nicht erhältlich.

Outdoorkocher: allgemein

Diese meist einflammige, auf kleines Packmaß und geringes Gewicht getrimmte Kocherklasse aus dem Outdoor­laden ist für den Gebrauch im Freien oder im Wohnzelt konzipiert. Das Kochen im Hinterhof, auf der Terrasse oder im Garten kann bei Kälte und Regen allerdings etwas ungemütlich werden. Für dieses Variante sollte man also schon ein bisschen Abenteuerlust aufbringen.

Outdoorkocher: Gas

Am saubersten und unkompli­ziertesten kocht es sich mit Gaskartuschen. Einen Kartuschen­kocher kann man im Notfall sogar auf eine feuerfeste Unterlage stellen und unter Aufsicht in der Wohnung betreiben. Allerdings muss man sich auch mit genügend Kartuschen bevorraten. Und die sind nicht ganz billig. Wichtig zu wissen ist, dass es - von einigen Exoten abgesehen - drei verbreitete, untereinander nur per Adapter kompatible Kartuschen­systeme gibt: Stech­kartuschen, Bajonett­kartuschen und Schraub­kartuschen. Interessant ist darüber hinaus, dass der Gasdruck bei Temperaturen unter 0ºC meist schwächelt und die Kartusche einer vorherigen Aufwärmaktion bedarf.

Outdoorkocher: Spiritus

Alkohol- bzw. Spirituskocher sind wartungsfrei und billig im Betrieb, stellen aber dafür (selbst auf einer feuerfesten Unterlage) eine gewisse Gefahr beim Kochen in der Wohnung dar. Hier sollte man nach draußen ausweichen. Außerdem ist zu bedenken, dass die meisten Spirituskocher ohne Druck arbeiten und die Zubereitung eines normalen Mittagessens daher zur Geduldprobe werden kann. (Dasselbe gilt in noch höherem Maße für Trockenbrennstoff-Kocher, die mit Esbit, Spiritusgel, Brennpaste o.ä. befeuert werden.) Einen ziemlich brauchbaren Spiritusbrenner kann man sich übrigens auch selbst bauen (vgl. Pluennenkreuzer.de und Vivalranger.com).

Achtung: Niemals einen noch heißen oder gar brennenden Spiritus­kocher nachfüllen! Andernfalls riskiert man eine explosive Stich­flamme, die in Einzel­fällen schon tödliche Folgen hatte. Wenn das Kochen nicht unterbrochen werden soll, lieber einen Zweit­brenner in Betracht ziehen!

Outdoorkocher: Benzin & Co.

Diesel-, Kerosin-, Petroleum- und Benzinkocher sind eher etwas für hartgesottene Zeitgenossen mit technischen Verständnis und Freude am Basteln. Beim Betanken holt man sich schnell Stinkefinger und auch im Betrieb stänkert und rußt der Kocher vor sich hin. Zwar kann man diese Neben­erscheinungen mit gereinigtem Brennstoff aus dem Outdoorladen deutlich verringern. Doch um die regelmäßige Düsenreinigung und eine gelegentliche Generalreinigung, bei der man den Kocher komplett auseinander schraubt, kommt man dennoch nicht herum. Außerdem verbietet sich das Kochen in Innenräumen. Schon der Geruch und die Möglichkeit einer plötzlichen Stichflamme allein wären ausreichende Argumente dagegen. Doch zudem sind die Abgase auch noch giftig. Vorteil: Treibstoff­nachschub ist vergleichsweise einfach und billig zu beschaffen. Berücksichtigen sollte man aber, dass die Brennstoff­lagerung in der Wohnung ein Sicherheits­risiko darstellt und mit Kindern im Haushalt eher ausscheidet. Beim Kauf eines solchen Kochers bitte gewissenhaft über die verwendbaren und empfohlenen Brennstoffe informieren!

Outdoorkocher: Verbrauch

Wieviel Brennstoff man verbraucht, variiert natürlich abhängig von Kochgewohnheiten, Topfgröße, Deckel­benutzung, Wind(schutz), Lufttempe­ratur, Wasser­temperatur und Kochermodell ganz erheb­lich. Man sollte deshalb den ungefähren Bedarf an Gaskartuschen, Spiritus oder Benzin selbst ermitteln. Hier dennoch ein grober, eher reichlicher Richtwert für eine Person, die jeden Tag eine warme Mahlzeit zubereitet (nicht nur aufwärmt) und zweimal Tee kocht. Zu beachten ist dabei, dass eine zweite Person den Verbrauch nicht verdoppelt. Ich würde für 2 Personen, die gemeinsam kochen, höchstens 1½ mal soviel Brennstoff rechnen wie für 1 Person.

jeweilige Brennstoffmenge für 1 Person für 30 Tage
Brennstoff für Campingkocher
Butan/Propan (70/30) 4000 Gramm
Spiritus (94%) 7,5 Liter
Benzin oder Petroleum (gereinigt) 4,5 Liter

Holzfeuer

Wer sich keinen Kocher zulegen mag, der kann vielleicht an einem dafür geeigneten Plätzchen auf einem Holzfeuer kochen. Schichtet man gröbere Scheite flach und regelmäßig, lässt sich ein Kochtopf aus Edelstahl direkt auf dem brennenden Holz abstellen. Das funktioniert selbstverständlich auch im offenen Kamin.

Der Topf wird beim Kochen über Holz außen freilich sehr schwarz. Die Regel lautet: Je feuchter das Holz, umso schwärzer der Topf. Harziges Holz tut ein Übriges. Wer seinen Topf danach wieder sauber bekommen möchte, der sollte den oft pechhaltigen Ruß vor dem Abwasch zunächst mit Speiseöl lösen. Oder den Topf noch vor dem Kochen außen mit Seife einreiben.

Achtung: Kein Holzfeuer in geschlossenen Räumen ohne direkten Rauchabzug entfachen! Da lauert nämlich schon eine gefährliche Rauch­vergiftung unterm Sofa.

Hobo-Ofen

Mit wesentlich weniger Holz kommt man aus, wenn man sein Essen auf einem Hobo-Ofen zubereitet. Diese erstaunlich effizienten Holz­kocher sind eine Erfindung amerikanischer Wanderarbeiter. Sie lassen sich selbst noch mit feuchten Holzstückchen und Kiefern­zapfen betreiben. Hobo-Öfen kann man in einer faltbaren Version (z.B. Outreq WK15 oder Künzi Magic Flame) für ziemlich viel Geld im Outdoorgeschäft erwerben oder in wenigen Minuten aus einer großen, stabilen Konservendose selbst zurecht schneiden. Wie man das anstellt, wird auf Scout-o-wiki.de recht anschaulich erklärt.

Gulaschkanone

Ausschließlich für den Außeneinsatz eignet sich eine Gulaschkanone. Sie ist zwar vor allem für die Zubereitung von Suppen und Glühwein bekannt, doch im Grunde kann darin alles gekocht werden. Von ihrer Konzeption her taugt sie allerdings oft nicht zum Braten und ist daher wesentlich weniger universell als die meisten anderen Koch­gelegenheiten. Beheizt wird eine konventionelle Gulaschkanone mit Holz oder ähnlichen brennbaren Natur­materialien.

Grill

Sogar der gemeine Holzkohlegrill taugt als improvisierter Herd. Auf dem Rost lässt sich neben Fleisch, Wurst und Fladenbrot auch Fisch äußerst schmackhaft garen. Damit er nicht durchs Gitter fällt, unterlegt man ihn mit geölter Alufolie. Und wenn danach noch genügend Hitze übrig ist, stellt man den Topf mit Kartoffeln direkt auf die Glut. Natürlich muss man sich dafür rechtzeitig um einen größeren Vorrat an Holzkohle kümmern und ihn trocken einlagern. Achtung: Auch glühende Holzkohle entwickelt oft Kohlenmonoxid und gehört wegen drohender Vergiftungen nach draußen.

Backofen

Soll das Backen von Brot, Kuchen, Aufläufen etc. im Krisenfall nicht zum Problem werden, können Gartenbesitzer im Vorhinein über den Bau eines Außenbackofens nachdenken. Doch auch bei akutem Bedarf lässt sich mit einer Sammlung Ziegel oder Steine noch ein ziemlich brauchbarer Behelfs­backofen errichten. Bauan­leitungen dafür findet man in den meisten guten Survival-Büchern (mehr zum Thema Bücher später in einem eigenen Artikel).

Solarofen

Wenn man in sein Auto steigt, nachdem man es für eine halbe Stunde in der prallen Sommersonne geparkt hatte, kann man es sich lebhaft vorstellen: Auch mit normalem Sonnenlicht lässt sich im Sommer bei günstigem Wetter kochen. Dazu braucht es nicht viel außer Kartons, schwarzer Wandfarbe, Alufolie und etwas Bastel­freude. Die erreichbaren Temperaturen liegen normalerweise zwischen 100 und 120ºC. Bauanleitungen findet man z.B. unter Solarcooking.org oder Landeshajk.de

Danke für den Tipp, Andreas!

Autor: Root   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 23.04.2009, 23:39 Uhr

Dienstag, 21. April 2009

Vorsorge: 5. Frisches

Reichhaltiger und leckerer wird das Essen (nicht nur) im Krisenfall, wenn man die Vorräte mit frischen Zutaten aus eigenem Anbau ergänzt. Wer einen Garten hat, könnte zum Beispiel über Möhren, Kartoffeln oder Kürbis nachdenken. Sie sind sehr einfach anzubauen und können in einem kühlen, dunklen Raum recht lange gelagert werden. Möhren halten sich am besten, wenn man sie zudem in einen mit Sand gefüllten Eimer steckt.

Auch Kohl kann im Garten angepflanzt werden, wenn man schneller ist als die vielen verfressenen Schnecken. Mit Weißkohl und Salz lässt sich ohne großen Aufwand Sauerkraut selbst herstellen, das man problemlos bis zur nächsten Ernte lagern kann.

Nun stellt sich aber die Frage, woher man das Saatgut nehmen soll. Es gibt im Frühjahr Saatkartoffeln zu kaufen, im Prinzip kann man aber jede wohlschmeckende Kartoffel verwenden, die beim Lagern nicht mit Keimhemmern wie Keimstop bzw. Neo-Stop behandelt wurde. Gekaufte Gemüsesamen[1] bleiben je nach Sorte bei trocke­ner und kühler Aufbewahrung 2 bis 10 Jahre keimfähig.

Wer aus dem geernteten Gemüse selbst Samen gewinnen möchte, wählt zunächst die gesündesten und kräftigsten Pflanzen aus und wartet, bis die Samen reif sind. Dann erntet man sie bei gutem Wetter und lässt sie ca. eine Woche im Haus trocknen. Gelagert werden sie am besten kühl, trocken und dunkel in kleinen Papiertüten. F1-Hybriden eignen sich übrigens nicht zur Weiter­vermehrung, denn deren gereifte Samen liefern meist keinen oder einen sehr schlechten Ertrag. Das sollte man schon beim Kauf von Samen oder Jungpflanzen bedenken. Ob es sich um F1-Hybriden handelt, kann man nämlich normalerweise der Packung oder dem beigefügten Schildchen entnehmen.

Wer keinen Garten hat, muss dennoch nicht auf frische Kost aus eigener Kultur verzichten, sondern kann sich z.B. Keimlinge und Sprossen in der Fenster­bank ziehen. Sie dienen auch im Winter als leckere Vitamin- und Mineral­stoff­spender. Dafür eignen sich u.a. die Samen von Kresse, Rucola, Radieschen, Brokkoli, Bohnen, Linsen und Getreide. Am besten verwendet man spezielle Keimsaaten aus biologischem Anbau. Sie werden in Wasser eingeweicht, immer feucht gehalten und zweimal täglich mit frischem Wasser gespült.


© Sigrid Rossmann / Pixelio :: Kressefeld

Es gibt verschiedene Keimgläser und Keimgeräte[2] (Sprossen-Toni, BioSnacky etc.), die die Keimzucht deutlich erleichtern und nicht viel kosten. Für Kresse reicht auch ein Schälchen mit feuchter Watte in der Fensterbank, vorzugsweise in einem Nordfenster. Gegessen werden die Sprossen als frischer Salat, als blanchiertes Gemüse oder einfach aufs Brot gestreut. So eine Sprossenzucht ist nebenbei auch für Kinder sehr spannend!

Weitere Links zum Thema:

  1. Preiswerte Bezugsquelle für Gemüsesamen: Saatkontor.de
  2. Keimgeräte wie Sprossen-Toni oder BioSnacky können u.a. über den Arnsberger Bioladen Regenbogen und die Bauermühle Mannsgereuth bezo­gen werden.
Autor: Kathrin   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 21.04.2009, 21:56 Uhr

Montag, 20. April 2009

Vorsorge: 4. Vorratslagerung

Einen guten Grundvorrat für 30 Tage einzukaufen ist - sofern man rund 70 Euro erübrigen kann - ein Leichtes. Schon etwas kniffliger wird die nächste Frage: Wohin mit den Nahrungsmitteln?

Ort: kühl und trocken

Der optimale Lagerraum bleibt ganzjährig in einem Temperatur­bereich zwischen 10 und 15ºC, ist eher dunkel, sehr trocken und hochwasser­sicher. Viele Keller- und Vorratsräume erfüllen diese Kriterien. Verfügt man über keinen solchen Raum, muss man Kompromisse eingehen. Ein spärlich beheiztes Zimmer mit Fenstern nach Norden (z.B. Schlafzimmer) kann sich ebenso eignen wie der Flur. Wichtig: Der Lagerplatz muss ganztägig im Schatten liegen, die Temperatur oberhalb des Gefrierpunktes bleiben und einigermaßen stabil sein. Große Temperatur­schwankungen in kurzer Zeit lassen Kondenswasser entstehen und sorgen damit zeitweise für zuviel Feuchtigkeit. Eine Aufsplittung des Vorrates in empfindlichere Teile (z.B. Kartoffeln, Mehl, Zwieback) und robustere Posten (z.B. Konservendosen, Honiggläser und Tetrapaks mit Saft) und die entsprechend getrennte Lagerung ist selbstver­ständlich möglich.

Aufbewahrung: dunkel, schädlingsdicht, atmungsfähig

Zur schädlingssicheren Verwahrung des Notvorrates empfehle ich eine oder mehrere stapelbare Kisten - vorzugsweise Aluminium­kisten mit verstärkten Kanten. Mäuse und Ratten fressen sich mühelos durch Holz und scheuen sich auch vor dünnem Plastik nicht. Aluminium dagegen schlägt ihnen auf den Appetit.

Die (leider teure) Luxus-Variante ist eine Transportbox der Firma Zarges mit umlaufender Silikondichtung, die aber aus Belüftungs­gründen nicht bis zum Rand mit Lebensmitteln vollgestopft werden sollte. Eine Zarges-Box ist weitgehend staubdicht und kann die Notreserve sogar vorüber­gehend vor einem Was­ser­einbruch schüt­zen. Da die Bundeswehr in den letzten Jahren ihre Kranken­haus­depots abgebaut hat, sind derzeit etliche ge­brauchte, aber gut erhaltene Sanitätskisten mit unterschiedlichem Fassungs­vermögen erhältlich. Gewöhnlich handelt es sich um (stabilere) Militär­ausführungen einer Zarges-Box[1].

Alternativen zur Kiste sind z.B. lebensmittel­taugliche Transport­tonnen[2] aus dem Outdoor-Laden oder Hobbocks[3] und Honigeimer vom Imker. Natürlich kann man seine Vorräte auch in Kartons verstauen oder ganz offen lagern, nur ist das leider nicht sehr sicher. Für 2-3 Personen empfehle ich übrigens etwa 250 Liter Stauraum.


© Uwe Steinbrich / Pixelio :: Abgeschlossen

System: kaufen → ersetzen → verbrauchen

Damit die Notfallreserve immer frisch bleibt, sollte man sie ganz normal verbrauchen. In der Praxis sieht das so aus: Wenn ich eine Tüte Brotmehl brauche, kaufe ich sie ein. Statt nun aber die neue Tüte zu verbrauchen, nehme ich die älteste Tüte Brotmehl aus meinem Vorrat und ersetze sie mit der eben gekauften. So vermeide ich das Überaltern der Vorräte und verringere auch die Gefahr, dass sich Vorrats­schädlinge unentdeckt quer durch die Lebensmittel futtern. Um den Überblick zu behalten, ist eine bleistift­geschriebene Vorratsliste mit eingetragenem Verfalls- bzw. Kaufdatum sehr nützlich.

Schädlinge: search and destroy

Je länger, ruhiger und unkontrollierter die Vorräte auf ihren Einsatz warten, umso mehr steigt das Risiko von Schädlingsbefall. Kriechen uns bei der monatlichen Inventur des Lagerbestandes blasse Würmlein oder braune Käferchen entgegen, oder flattern im Vorratsraum kleine graue Nachtfalter (Motten) herum, ist Gefahr in Verzug! Auch Krümelspuren, feinste Spinnweben und einzelne schwarze "Kümmelkörner" (Mäusekot) sind Alarmzeichen! Jetzt muss man vor allem die Verpackungen aus Papier, Pappe oder Folie genauestens auf Schäden untersuchen, nach der Quelle der unwill­kommenen Gäste fahnden und das Biotop gründlich ausmerzen! Gegen Motten hilft eine Pheromonklebefalle, die es gewöhnlich in den größeren Supermärkten und Kaufhäusern mit Drogerieabteilung gibt. Doch Achtung: Bei offenem Fenster können damit auch neue Motten herein gelockt werden. Gegen Mäuse hilft eine Mausefalle, bestückt mit einem geschälten Sonnenblumen­kern, einem ganz kleinen Stück Käse oder einem mittelgroßen Krümel Schokolade. Solche Appetit­häppchen reizen Mäuse mehr als eine ganze Mahlzeit. Weitere Informationen zu Schädlingen findet man z.B. unter Schaedlingshotline.de

Tipp: Fenster im Vorratsraum sollten mit Fliegengaze versehen werden, um Insekten von draußen den Zutritt zum Vorrat zu verwehren. Doch wie der ausgefuchste Hasenzaun im Film Phenomenon sind auch hermetisch dichte Fenster und Türen, schädlingssichere Verpackungen und peinliche Sauberkeit auf Reinraumniveau kein Garant für insektenfreie Vorräte. Denn meistens reisen die unangenehmen Tierchen als blinde Passagiere in der Tüte mit ins Vorratsquartier. Bereits beim Einkauf sollte man daher durchsichtige Verpackungen genau inspizieren. Doch völlige Sicherheit bietet auch dies nicht. Das trojanische Pferd der Insekten sind nämlich ihre Eier. Und die können wirklich winzig sein. Um eine regelmäßige Kontrolle der Lebensmittel kommt man also nicht herum.

  1. z.B. gebrauchte Zarges Transportkiste A20Y, 240 Liter (ca. 200 €)
  2. z.B. VauDe/Relags Transporttonne 68,5 Liter (ca. 60 €)
  3. z.B. lebensmittelechter Hobbock, 33 Liter (ca. 10 €)
Autor: Root   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 20.04.2009, 23:54 Uhr

Sonntag, 19. April 2009

Vorsorge: 3. Trinken

So leicht, wie es in unserem Supermarkt-System zu Lebensmittel­engpässen kommt, bricht die Trinkwasser­versorgung natürlich nicht zusammen. Dafür kommen wir normalerweise mehrere Wochen ohne Essen aus, aber nur einige Tage ohne Trinken.

Flüssigkeitsbedarf

Zu einem ordentlichen Notvorrat gehören deshalb auch Getränke. Mediziner empfehlen, täglich etwa 2 Liter zu trinken. Da das aber bei Sommerhitze und körperlicher Betätigung eher ein bisschen knapp kalkuliert sein kann, und zum Kochen zusätzliches Wasser vonnöten ist, sollte man ruhig 3 Liter Flüssigkeit pro Person und Tag rechnen. Dafür eignen sich vor allem Mineral­wasser­flaschen und Tetrapaks.

Hier als Vorschlag ein ausgewogener 30-Tage-Vorrat an Getränken für eine erwachsene Person:

30-Tage-Vorrat für einen Erwachsenen
Getränke
40 l Mineralwasser, evtl. natriumarm
40 l Stilles Wasser, mineralienarm
12 l Fruchtsaft
500 g Kaffee
250 g Schwarzer Tee

Leitungswasser

Zum Kochen von Tee, Kaffee oder einer warmen Mahlzeit eignet sich Mineralwasser übrigens nur bedingt. Der Geschmack wird nämlich etwas eigenartig. Man kann aber auch normales Leitungswasser bevorraten. Dazu benötigt man lebensmittel­echte Wasserkanister[1] oder ein Trinkwasser­fass[2] und Wasserentkeimer[3] in Form von Tabletten oder Tropfen auf Silberionen-Basis. Beides bekommt man in Outdoor- und Trekking­geschäften. Nach der anleitungs­gemäßen Benutzung eines solchen Sterilisations­mittels bleibt das Wasser für rund 6 Monate absolut trinkfähig. Den Geschmack beeinträchtigt die Entkeimung dabei nur, wenn der Wasserentkeimer zusätzlich zu den Silberionen noch Chlor enthält. Chlor dient aber lediglich dazu, die notwendige Wirkzeit bis zur Trinkbarkeit des Wassers von 2 Stun­den auf ½ Stunde zu verkürzen und ist für unsere Zwecke (Langzeit­konservierung) daher überflüssig.

Glas oder Plastik?

PET-Flaschen scheinen gegenüber Glasflaschen den Nachteil zu haben, dass sich synthetische Hormone aus dem Plastik lösen. Dafür kann man mit ihnen bei Sonnenschein im Sommer Wasser aus der Natur nach der SODIS-Methode kostenlos desinfizieren. Dazu filtert man aus dem Wasser zunächst die Schwebstoffe heraus, indem man es durch ein Tuch (auch Hemd oder T-Shirt), einen Teestrumpf oder einen Kaffeefilter in die Flaschen gießt. Ist eine Flasche zu ¾ voll, schüttelt man sie 20 Sekunden lang kräftig durch und füllt sie dann erst weiter auf. Danach legt man die vollen Flaschen gut verschlossen im Freien auf eine sonnige Fläche. Den Entkeimungs­dienst übernimmt dann das UV-Licht. Nach etwa 6-12 Sonnenstunden sind schädliche Mikroorganismen im Wasser getötet. Steht genügend Brennstoff zur Verfügung, kann man das Wasser alternativ auch 10 Minuten kochen. Achtung: Chemische Verun­reinigungen (Düngemittel, Industrierückstände etc.) werden mit beiden Metho­den nicht entfernt.

Wasserfilter

Wer im Notfall Wasser aus der Natur professionell und recht zuverlässig in Trinkwasser verwandeln möchte, dem sei ein Reise-Wasserfilter[4] mit Keramik-Filterkerze, Aktivkohle­einsatz und Handpumpe empfohlen. Solche Filter gibt es ebenfalls in Outdoor-Läden, kosten allerdings eine Stange Geld und reinigen mit der integrierten Filterkerze "nur" wenige Tausend Liter Wasser. Ersatz­filterkerzen kosten noch einmal etwa halb so viel wie das Gerät selbst. Etwas billiger sind Schwerkraftfilter[5] ohne Handpumpe. Tipp: Um eine fortwährende Verstopfung und nachfolgende Reinigung des Keramikfilters zu vermeiden und die Lebensdauer zu erhöhen, kann man das Ansaugrohr mit einem Kaffeefilter, einem Teestrumpf o.ä. schützen und damit gröbere Verschmutzungen schon vor dem Keramikfilter abfangen.

Einige weitere Methoden, um im Notfall an Trinkwasser zu kommen, finden sich in jedem guten Survival-Handbuch (Literatur­empfeh­lungen später in einem eigenen Beitrag).

  1. Trinkwasserkanister: z.B. Promens Faltkanister, 10 Liter (ca. 6 €)
  2. Trinkwasserfass: z.B. Curtec Weithalsfass, 65 Liter (ca. 65 €)
  3. Wasserentkeimer: z.B. Micropur Classic Flüssig für 1000 Liter (ca. 11 €)
  4. Wasserfilter: z.B. MSR Mini Works EX für 2000 Liter Wasser (ca. 105 €)
  5. Schwerkraft-Wasserfilter: z.B. Katadyn Camp für 20.000 Liter (ca. 85 €)
Autor: Root   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 19.04.2009, 23:40 Uhr

Eine einfache und sehr billige Vorratsalternative sind übrigens die sogenannten "Basic Four" der Mormonen. Ein reichlich bemessener Jahresvorrat für einen Erwachsenen, wie er im Lexikon des Überlebens[1] empfohlen wird, sähe folgendermaßen aus (die ange­gebenen Mengen können natürlich auch auf einen Monatsvorrat herunter gerechnet werden):

Jahresvorrat für einen Erwachsenen
Mormon Basic Four
170 kg Weizenkörner, getrocknet/dehydriert
45 kg Zucker und/oder Honig
45 kg Magermilchpulver
6 kg Salz (trocken unbegrenzt haltbar)

Getrockneten Weizen bekommt man bei vielen Mühlen und manchen Bauern. Der Vorteil ganzer Körner besteht darin, dass sie nicht so schnell ranzig werden wie Mehl.

Die Haltbarkeit von (ungeöffnetem) Magermilchpulver wird auf der Verpackung meist mit 2 Jahren angegeben. Bei kühler Lagerung hält es sich aber deutlich länger. Getrocknete Getreidekörner und Zucker sind bei kühler, trockener Lagerung jahrzehntelang haltbar. Trocken auf­bewahrtes Salz und Honig halten sich praktisch unbegrenzt.

Zu beachten ist noch folgendes: Bei dieser Art der abwechslungs­armen Bevorratung benötigt man ein bisschen Kreativität für die Zubereitung. Weiterhin braucht man natürlich Wasser, eine einfache, stromunabhängige Getreidemühle[2] (leider nicht ganz billig), optional eine Getreide­quetsche, eine Koch­gelegenheit (evtl. auch draußen) und einen trockenen, kühlen und vor Schädlingen geschütz­ten Lagerort - zumindest für das Getreide.

  1. Karl Leopold von Lichtenfels (Pseudonym): Lexikon des Überlebens. Handbuch für Krisenzeiten. Anaconda Verlag, Köln, 2005 (Original­ausgabe: F. A. Herbig, München, 2000)
  2. Eine vergleichsweise preiswerte Bezugsquelle für Getreidemühlen und -quetschen ist Der-Bioladen.de
Autor: Root   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 19.04.2009, 15:48 Uhr

Samstag, 18. April 2009

Vorsorge: 1. Lebensmittelvorrat

Die deutschen Katastrophen­schutzbehörden raten ja prinzipiell dazu, einen Notvorrat für 1 bis 2 Wochen im Haus zu haben. Ich halte es angesichts der aktuellen Situation für vernünftig, diese Reserve bis zum Ende der Krise vorübergehend auf einen 30-Tage-Vorrat aufzu­stocken.

Im Lexikon des Überlebens[1] ist eine durchdachte und praxis­erprobte Liste für einen Jahresvorrat an Lebensmitteln zu finden, die ich hier auf einen Monatsbedarf für einen Erwachsenen umgerechnet und um eine sinnvolle Menge Kartoffeln ergänzt habe:

30-Tage-Vorrat für einen Erwachsenen
Kohlehydratreiche Nahrung Eiweißreiche Nahrung
3 kg Mehl 1 kg Dosenfleisch
1 kg Grieß 1 kg Milchpulver[2]
3 kg Reis 2 kg getr. Hülsenfrüchte
3 kg Teigwaren (Nudeln etc.) 500 g Dosenfisch
250 g Haferflocken 250 g Volleipulver[2]
1 kg Zucker 200 g Räucherkäse
500 g Honig
1 kg Zwieback/Knäckebrot
2 kg Kartoffeln
Salz und Vitamine Fette und Öle
500 g Salz 1 l Speiseöl
Multivitamintabletten
30 g Ascorbinsäure

Der Autor empfiehlt zur Erweiterung des Basis-Vorrats noch folgende haltbare Nahrungsmittel, die ich im Baby-Bereich angepasst habe:

Optionale Ergänzung zum 30-Tage-Vorrat
Zusätzlich empfehlenswerte Lebensmittel
Dehydrierter Weizen Müsli
Dörrobst Nüsse
Dosengemüse Obstkonserven
Essig Puddingpulver
Fertiggerichte Pulverkaffee
Fleischbrühe Schokolade
Gewürze Senf
Hefeflocken Suppenwürfel
Kakao Tee
Kaffee Tomatenmark
Kartoffel- oder Maisstärke Trockenhefe
Maisgrieß Weizengrieß
Speziell für Babys und Kleinkinder
Baby-Milchpulver Zwieback
Fläschchen, Sauger (passend) Getreideschmelzflocken
Breigläschen Reiswaffeln
Pflanzenöl (nicht kaltgepresst) Fencheltee
Zucker

Ergänzen würde ich noch Trinkwasser/Getränke (Genaueres dazu in einem separaten Artikel) und Saatgut für Sprossen (auch dazu später mehr). Zumindest ein Teil der Lebensmittel sollte auch kalt genießbar sein, dafür eignen sich vor allem Dosengerichte und Haferflocken/Müsli.

Man sollte nicht vergessen, auch spezielle Lebensmittel für Diät haltende Menschen (z.B. Diabetiker), Schwangere und Stillende zu bevorraten und geliebte Haustiere bei der Planung zu berück­sichtigen.

Babys und Kleinkinder benötigen nicht nur geringere Mengen, sondern haben ganz andere Ernährungsbedürfnisse als Erwachsene, die bedacht werden müssen. So brauchen sie verhältnismäßig viel Kalzium und Fett und vertragen nicht jedes Eiweiß. Es geht hier wirklich nur um einen Notvorrat, das soll keine Ernährungs­empfehlung für Babys sein. Selbstverständlich ist Muttermilch das Beste für ein Baby, aber man sollte sich vielleicht nicht unbedingt darauf verlassen, dass das Stillen gelingt.

Es empfiehlt sich, in erster Linie solche Lebensmittel zu bevorraten, die man auch im Alltag verzehrt, denn:

  1. Im Notfall mutet man seinem Körper nicht noch eine Nahrungsumstellung zu, die dazu führen kann, dass man die Nährstoffe nicht gut aufnimmt, Verdauungsprobleme be­kommt oder sogar krank wird
  2. Auch das psychische Wohlbefinden ist höher, wenn die Nahrung gewohnt ist und so zumindest vorläufig einiges beim Alten bleibt
  3. Wenn man die Vorräte auch sonst im Speiseplan hat, wird es leicht, sie zu erneuern und frisch zu halten. Man kauft z.B. eine Packung Reis ein, fügt sie den Vorräten hinzu und entnimmt dafür die Reispackung mit dem kürzesten Haltbarkeitsdatum.
  1. Karl Leopold von Lichtenfels (Pseudonym): Lexikon des Überlebens. Handbuch für Krisenzeiten. Anaconda Verlag, Köln, 2005 (Original­ausgabe: F. A. Herbig, München, 2000)
  2. Magermilch- und Volleipulver können im Internet vergleichsweise preis­günstig bezogen werden über: Teetraeume.de
Autor: Kathrin   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 18.04.2009, 18:48 Uhr

Freitag, 17. April 2009

Vorsorge: Einleitung

Krisenvorsorge ja, aber wie? Auf diese Frage sollen die nächsten Artikel des Weblogs konkrete Antworten geben. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf Möglichkeiten liegen, sich mit geringem Aufwand an Material, Zeit und Geld effektiv für den Notfall zu wappnen.


© Karin Schumann / Pixelio :: Dosen

Die Empfehlungen taugen selbstverständlich nicht nur für die Vorbereitung auf Engpässe im Rahmen einer Wirtschaftskrise. Auch bei Natur­katastrophen kann ein Notvorrat Leben retten. Und selbst nach einem Chemie- oder Atomunfall ist jeder froh, der eine Weile nicht außer Haus muss. Die meisten praktischen Tipps zur Rüstung für eine Krise sind übrigens generell nützlich. Im Ernstfall gewinnen sie allerdings immens an Bedeutung.

In folgende Bereiche lässt sich eine sinnvolle Vorbereitung gliedern (alphabetisch):

  • Ausrüstung (Schlafsack, Kocher, Radio, Taschenlampe etc.)
  • Brennstoff (Holz, Kohle, Benzin etc.)
  • Finanzen (Bargeld, Rücklagen, Investitionen)
  • Hygieneartikel (Seife, Toilettenpapier etc.)
  • Informationen (Bücher, Broschüren)
  • Kleidung (Regenjacke, Fleece-Pullover etc.)
  • Medizin (Medikamente, Verbandsmaterial)
  • Nahrung (Konserven, Getränke, Pflanzensamen)
  • Persönliche Vorbereitung (Zahnarzt, Gesundheitscheck etc.)
  • Sicherheit (Türsicherung, Brandschutz, Pfefferspray etc.)

Gebündelt werden alle hier zusammen getragenen Informationen in der Blog-Kategorie Vorsorge.

Autor: Root   
Thema:  Krise, Vorsorge
Veröffentlicht: 17.04.2009, 23:56 Uhr

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