Samstag, 18. April 2009

Vorsorge: 1. Lebensmittelvorrat

Die deutschen Katastrophen­schutzbehörden raten ja prinzipiell dazu, einen Notvorrat für 1 bis 2 Wochen im Haus zu haben. Ich halte es angesichts der aktuellen Situation für vernünftig, diese Reserve bis zum Ende der Krise vorübergehend auf einen 30-Tage-Vorrat aufzu­stocken.

Im Lexikon des Überlebens[1] ist eine durchdachte und praxis­erprobte Liste für einen Jahresvorrat an Lebensmitteln zu finden, die ich hier auf einen Monatsbedarf für einen Erwachsenen umgerechnet und um eine sinnvolle Menge Kartoffeln ergänzt habe:

30-Tage-Vorrat für einen Erwachsenen
Kohlehydratreiche Nahrung Eiweißreiche Nahrung
3 kg Mehl 1 kg Dosenfleisch
1 kg Grieß 1 kg Milchpulver[2]
3 kg Reis 2 kg getr. Hülsenfrüchte
3 kg Teigwaren (Nudeln etc.) 500 g Dosenfisch
250 g Haferflocken 250 g Volleipulver[2]
1 kg Zucker 200 g Räucherkäse
500 g Honig
1 kg Zwieback/Knäckebrot
2 kg Kartoffeln
Salz und Vitamine Fette und Öle
500 g Salz 1 l Speiseöl
Multivitamintabletten
30 g Ascorbinsäure

Der Autor empfiehlt zur Erweiterung des Basis-Vorrats noch folgende haltbare Nahrungsmittel, die ich im Baby-Bereich angepasst habe:

Optionale Ergänzung zum 30-Tage-Vorrat
Zusätzlich empfehlenswerte Lebensmittel
Dehydrierter Weizen Müsli
Dörrobst Nüsse
Dosengemüse Obstkonserven
Essig Puddingpulver
Fertiggerichte Pulverkaffee
Fleischbrühe Schokolade
Gewürze Senf
Hefeflocken Suppenwürfel
Kakao Tee
Kaffee Tomatenmark
Kartoffel- oder Maisstärke Trockenhefe
Maisgrieß Weizengrieß
Speziell für Babys und Kleinkinder
Baby-Milchpulver Zwieback
Fläschchen, Sauger (passend) Getreideschmelzflocken
Breigläschen Reiswaffeln
Pflanzenöl (nicht kaltgepresst) Fencheltee
Zucker

Ergänzen würde ich noch Trinkwasser/Getränke (Genaueres dazu in einem separaten Artikel) und Saatgut für Sprossen (auch dazu später mehr). Zumindest ein Teil der Lebensmittel sollte auch kalt genießbar sein, dafür eignen sich vor allem Dosengerichte und Haferflocken/Müsli.

Man sollte nicht vergessen, auch spezielle Lebensmittel für Diät haltende Menschen (z.B. Diabetiker), Schwangere und Stillende zu bevorraten und geliebte Haustiere bei der Planung zu berück­sichtigen.

Babys und Kleinkinder benötigen nicht nur geringere Mengen, sondern haben ganz andere Ernährungsbedürfnisse als Erwachsene, die bedacht werden müssen. So brauchen sie verhältnismäßig viel Kalzium und Fett und vertragen nicht jedes Eiweiß. Es geht hier wirklich nur um einen Notvorrat, das soll keine Ernährungs­empfehlung für Babys sein. Selbstverständlich ist Muttermilch das Beste für ein Baby, aber man sollte sich vielleicht nicht unbedingt darauf verlassen, dass das Stillen gelingt.

Es empfiehlt sich, in erster Linie solche Lebensmittel zu bevorraten, die man auch im Alltag verzehrt, denn:

  1. Im Notfall mutet man seinem Körper nicht noch eine Nahrungsumstellung zu, die dazu führen kann, dass man die Nährstoffe nicht gut aufnimmt, Verdauungsprobleme be­kommt oder sogar krank wird
  2. Auch das psychische Wohlbefinden ist höher, wenn die Nahrung gewohnt ist und so zumindest vorläufig einiges beim Alten bleibt
  3. Wenn man die Vorräte auch sonst im Speiseplan hat, wird es leicht, sie zu erneuern und frisch zu halten. Man kauft z.B. eine Packung Reis ein, fügt sie den Vorräten hinzu und entnimmt dafür die Reispackung mit dem kürzesten Haltbarkeitsdatum.
  1. Karl Leopold von Lichtenfels (Pseudonym): Lexikon des Überlebens. Handbuch für Krisenzeiten. Anaconda Verlag, Köln, 2005 (Original­ausgabe: F. A. Herbig, München, 2000)
  2. Magermilch- und Volleipulver können im Internet vergleichsweise preis­günstig bezogen werden über: Teetraeume.de
Autor: Kathrin   
Thema:  Vorsorge
Veröffentlicht: 18.04.2009, 18:48 Uhr

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