Erst Klimawandel, Terrorismus, Finanzkrise, Arbeitslosigkeit und
Schweinegrippe und dann fröhliche Weihnachten? Wie kann das gehen?
Sollten wir nicht vielmehr in das neue amerikanische Weihnachtslied
einstimmen: "We Wish You a Merry Dismiss and a Happy New Fear"?
© Rupert Illek / Pixelio
Doch Moment: Dieses Fest, das wir gerade nach Möglichkeit in atemlosem
Kaufrausch, maßloser Geschenkeüberhäufung, fürstlichen
Festtagsmahlzeiten und fadenscheiniger Familienharmonie ersäufen, geht
eigentlich darauf zurück, dass
Gott
selbst als hilfloses Baby in einem
Stall geboren wurde, weil seine Eltern nichts besseres auftreiben
konnten. Sein Bettchen bestand aus einer Futterkrippe, seine Decke aus
ein paar Windeln. Doch dann geschahen die erstaunlichsten Dinge. Und
keiner wird sagen, dass damals in dieser Nacht irgendetwas gefehlt habe.
"Herrlichkeit bei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, unter den
Menschen Wohlgefallen!"
(Lk 2,14)
Veröffentlicht: 24.12.2009, 11:21 Uhr
Ostern. Das Fest der Auferstehung: Ein Zimmermannsgeselle zieht mit
einer Horde ungebildeter Fanatiker drei Jahre durch Israel, lässt
sich von anderen Leuten durchfüttern statt zu arbeiten, betätigt
sich als befremdlicher Rabbi und behauptet, der vorhergesagte Messias zu sein.
Damit provoziert er so lange die religiöse Führung, bis sie
ihn
wegen
Gotteslästerung hinrichten lässt. Und dann, nach anderthalb
Tagen, wird er plötzlich
wieder
lebendig. Zwar erkennt ihn fast niemand
auf Anhieb, aber hinterher behaupten auf einmal
500
Leute, dass sie den zuvor Gekreuzigten quicklebendig gesehen hätten.
Er könne jetzt sogar durch Wände und verschlossene Türen gehen!
Das klingt nicht nur wenig überzeugend, es ist eine Zumutung, wie selbst der
Apostel
Paulus zugeben musste! Und dabei handelt es sich um das
Fundament
des Christentums!
Wer denkt sich eine so abstruse Story aus und hofft auch noch darauf, dass sie von
vernünftigen Menschen geglaubt wird? Eben. Niemand. Das ist auch einer der
Hauptgründe, warum ich diese Geschichte für
authentisch halte. Credo
quia absurdum - ich glaube sie, weil sie so absurd ist. Entweder ist
die Geschichte wahr, oder sie ist unglaublich schlecht erfunden.
Kommentar zum Bild: So kann es aussehen, wenn jemand überzeugt ist, dass Jesus
lebt und sich deshalb taufen lässt.
Frohe Ostern!
Veröffentlicht: 12.04.2009, 16:11 Uhr
Herr Schäuble schockt
Das Wetter foppt
Doch zieht's mich in den Garten
Der Igel schnauft
Die Tochter rauft
Der Alltag, der muss warten
Stacheliger Zaungast
Veröffentlicht: 08.07.2007, 21:48 Uhr
Offensichtlich gehört auch die HypoVereinsbank der Vereinigung WVA[1]
an. Zum Beispiel muss ich pro Monat lediglich 5 Euro Kontoführungsgebühr
dafür zahlen, dass ich der Bank mein Geld leihen darf. Weiterhin finde
ich alle paar Wochen das wohltätige und grundanständige Angebot im
Briefkasten, mich bei meiner Hausbank unkompliziert und schnell mit
zigtausend Euro zu verschulden, um mir nach dem 5-Sterne-Urlaub auf den
Bahamas endlich ein ordentliches Auto und eine moderne Heimkinoanlage
zuzulegen. Doch damit nicht genug. Lange Jahre musste die
HypoVereinsbank hilflos mit ansehen, wie die Zinsen am Geldmarkt stetig
sanken. Es blieb ihr also beim besten Willen nichts anderes übrig, als
dieser Entwicklung nachzugeben und den Guthabenzins meines Girokontos
von ursprünglich rund 5% auf 0% zu drücken. Glücklicherweise können
Banken ja die Kontobedingungen jederzeit und beinahe beliebig ändern.
Gleichzeitig blieben die Sollzinsen (Überziehungszinsen für den
Dispokredit) verblüffender Weise relativ stabil.
In letzter Zeit steigen die Zinsen nun endlich wieder an. Und die
HypoVereinsbank verliert natürlich keine Zeit, ihre Kunden an dieser
erfreulichen Entwicklung zu beteiligen. Heute erreichte mich daher seit
Beginn des letzten Jahres zum sechsten Mal folgende Mitteilung (die
Zahlen unterscheiden sich selbstverständlich in den einzelnen Schreiben):
"Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
das Zinsniveau am
Geldmarkt ist in den letzten Wochen gestiegen. Auf der Grundlage der
geltenden Zinsanpassungsklausel erhöhen wir daher den Sollzins
für die Inanspruchnahme der Ihnen zugesagten Kreditlinie mit Wirkung vom
31.05.2007 auf 12,100% p.a. Dies entspricht einem effektiven Jahreszins
lt. Preisangabenverordnung von 12,66%. [...]"
- ↑ WVA: Wir verarschen alle
Veröffentlicht: 28.06.2007, 00:46 Uhr
Sehr geehrter Herr Thierse,
nun ist also die Kommunalwahl in Sachsen-Anhalt vorüber. Die
Wahlbeteiligung war bei der heutigen Stichwahl in 5 Landkreisen noch
niedriger als beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen. Gerade einmal jeder
fünfte Wahlberechtigte gab seine Stimme ab.
Sie haben
der
Presse gegenüber das mangelnde Vertrauen der Ostdeutschen in die Demokratie
beklagt und angesichts der politischen Teilnahmslosigkeit auch von
Faulheit, Desinteresse, Zuschauermentalität und nachwirkender
DDR-Prägung gesprochen. Ich will Ihnen da gar nicht völlig
widersprechen, wittere hinter diesen Symptomen allerdings vor allem eine
gute Portion Realismus als Ursache. Ja, ich denke, darin spiegelt sich
mehr Realitätssinn, als uns allen lieb sein kann. Denn nicht genug
damit, dass angebliche Sachzwänge das Profil der Parteien verwaschen,
und ihre Politik ununterscheidbar gemacht haben. Auch die Anbindung der
Parteiinteressen an den Volkswillen scheint verloren gegangen zu sein.
Wie lässt sich sonst erklären, dass dem US-Militär für den Irakkrieg
eine deutsche Überflug-Genehmigung vorliegt und auch sonst alle
erdenkliche Unterstützung zuteil wird? Wie ist es sonst möglich, dass
auf mehr und mehr deutschen Feldern genmanipulierte Pflänzlein sprießen?
Wie kann es sonst sein, dass wir weitaus intensiver überwacht werden,
als uns lieb ist? Oder was ist sonst der Grund dafür, dass der Bundestag
erst kürzlich 6 (bzw. 10) Tornado-Flugzeuge plus Personal nach
Afghanistan entsandt hat - natürlich auch ungeachtet der damit
einhergehenden höheren Terrorgefahr? Zu all diesen Punkten hat es doch
Umfragen in der Bevölkerung gegeben. Sie alle haben einen mehrheitlich
gegensätzlichen Willen der Deutschen zu Tage gefördert.
Im Kleinen ist das nicht anders. Auch und gerade in der Kommunalpolitik
wird gern über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden. Und die
Entscheidungsträger halten es offenbar keineswegs für nötig, die Wähler
wenigstens zuvor für ihre Pläne und Ziele zu gewinnen. Noch nicht einmal
die Parteibasis sieht sich imstande, die Handlungsweisen der
Parteiführer zu beeinflussen. Stattdessen nehmen sich die Fraktionschefs
das Recht heraus, abweichende Meinungen zu unterbinden und abweichendes
Abstimmungsverhalten der eigenen Fraktionsmitglieder abzustrafen.
Personalentscheidungen werden augeklüngelt und ausgekungelt.
Das alles klingt für die meisten Wähler dieses Landes nicht gerade so,
als könnten sie mit ihrer Wählerstimme ernsthaft irgend etwas
beeinflussen. Genau genommen klingt das auch gar nicht nach Demokratie.
Es kommt nicht von ungefähr, wenn das Wort 'Staat' immer häufiger
gleichbedeutend mit 'Regierung' benutzt wird, obwohl damit einst doch
auch die Bürger gemeint waren. Viele unserer Repräsentanten teilen ihr
Staatsverständnis wohl eher mit Ludwig XIV. als mit den Verfassern
unseres Grundgesetzes. Bevor man also mit Brecht'schem Sarkasmus das
Volk für seine Politikverdrossenheit schilt, sollte man sich als
Politiker doch erst einmal Gedanken über die möglichen Ursachen der
Entzweiung von Politik und Volk machen.
... Update 2009 ...
Ich habe Herrn Thierse diesen offenen Brief natürlich auch persönlich
zukommen lassen. Eine Antwort oder Stellungnahme erhielt ich allerdings nie.
Veröffentlicht: 06.05.2007, 23:46 Uhr
Krokus Pokus Fidibus
Kälte, Schnee Verschwindikus!
Kroküsse
Veröffentlicht: 18.02.2007, 16:53 Uhr
Ich habe heute nach der Wurzelbehandlung mit meinem Zahnarzt über seine
beruflichen Perspektiven gesprochen. Gestern hat die Staatsanwaltschaft
München gegen 13 mutmaßliche CIA-Agenten
Haftbefehle
wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung im Fall
al-Masri
erlassen. Der US-amerikanische Radiosender NPR berichtete in diesem
Zusammenhang, dass viele amerikanische Mitarbeiter der CIA so
eingeschüchtert
von den europäischen Haftbefehlen seien,
dass sie in Zukunft womöglich nicht mehr an
derartigen
Einsätzen teilnehmen möchten. Deshalb braucht die CIA jetzt
natürlich neue Leute zur Durchführung von Folterungen, die sie sicher am
liebsten direkt in Europa anwerben wird. Ich habe meinem Zahnarzt
empfohlen, Augen und Ohren offen zu halten.
Veröffentlicht: 01.02.2007, 17:25 Uhr