Freitag, 2. Oktober 2009
Vorsorge: 9. Finanzen
Die schlechte Nachricht zuerst: Man kann sein Vermögen nicht sicher vor Verlusten schützen. Wer anderes behauptet ist ein Banker. Im Grunde gehört unser Geld sogar zu den unsichersten Dingen, die es überhaupt gibt. Denn es basiert auf nichts anderem als staatlichen Absprachen, die jederzeit geändert werden können. Und es hängt ab von einflussreichen Bankiers und Politikern, die ganz eigene Interessen verfolgen. Die Geschichte ist voll von Währungen, die kurzerhand entwertet und abgeschafft wurden.
soll einmal gesagt haben:"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - Null."
Doch es gibt auch zwei gute Nachrichten. Erstens: Auch wenn man das ganze sogenannte Vermögen verliert, bleiben einem die wertvollsten Dinge meist erhalten. Ein armer Wicht, wer nichts mehr hat, wenn er seinen materiellen Besitz los ist! Es lohnt sich, darüber einmal in Ruhe nachzudenken. Denn das Wertesystem in unserem Kopf ist oft bemerkenswert verzerrt. Zweitens: Die Gefahr plötzlicher Zahlungsunfähigkeit und eines Totalverlustes allen Geldes im Zuge einer Währungskrise lässt sich bedeutend verringern. Ein wichtiges Stichwort dafür lautet Risikostreuung. Die etablierte Troika zur Sicherung großer Vermögen (Edelmetalle, Immobilien, Aktien) hat dabei als Krisenvorsorge des kleinen Mannes etliche Haken, auf die weiter unten eingegangen werden soll.
Bargeld: allgemein
Wie schon im Artikel "Krisenszenarien" geschildert, kann der Bargeldstrom recht plötzlich versiegen. Wer sich dann nicht mit dem Rest der Schlange vor dem Bankautomaten um die letzten Scheine prügeln möchte, sollte einen sicher verwahrten Bargeldvorrat im Haus haben, mit dem er seinen Lebensunterhalt - möglichst inklusive Miete - etwa 1 bis 2 Monate lang bestreiten kann. Das klingt vielleicht zunächst ein bisschen viel. Und manchem steht eine entsprechende Summe im Vorhinein gar nicht zu Verfügung. Aber wer die Chance dazu hat, sollte sie ruhig auch nutzen. Denn es ist eine feine Sache, wenn man einen ganzen Monat lang komplett auf Bargeldnachschub verzichten kann. Umso besser, wenn man sogar noch eine gleichzeitige Hyperinflation mit einkalkuliert. Doch Achtung: Hinsichtlich eines Einbruches oder Brandes ist natürlich auch Bargeld mit einem gewissen Verlustrisiko behaftet. Immerhin gibt es feuer- und wasserfeste Geldkassetten. Eine Hausratversicherung deckt dieses Risiko übrigens im Regelfall nur bei sehr kleinen Summen ab. Am besten mal nachfragen!
Wer z.B. aus Brandschutzgründen seinen Bargeldvorrat lieber in Form von Münzen anlegen möchte, sollte berücksichtigen, dass Münzen nicht nur wesentlich schwerer und voluminöser sind. Obendrein besagt eine EG-Verordnung (Nr. 974/98), dass niemand mehr als 50 Münzen innerhalb einer Zahlung annehmen muss.
Bargeld: Euro-Scheine
Da Wechselgeld unter solchen Umständen äußerst knapp sein dürfte, sollte die Bargeldreserve aus kleinen Scheinen (5 und 10 €) bestehen. Und weil nicht auszuschließen ist, dass sich im Zuge der Krise einzelne Länder wieder aus der Eurozone verabschieden, ist es möglicherweise sinnvoll darauf zu achten, dass es sich um Scheine handelt, die von der Deutschen Bundesbank oder alternativ von der Zentralbank Österreichs, der Niederlande oder Finnland beauftragt wurden. Zu erkennen ist dies an jenem Buchstaben, mit dem die Identifikationsnummer auf der Rückseite jeder Euronote beginnt. Ein X steht dabei für Deutschland, ein N für Österreich. Weitere Ländercodes:
Kennung und zugehörige Zentralbank | ||||
---|---|---|---|---|
D: | Estland | P: | Niederlande | |
E: | Slowakei | S: | Italien | |
F: | Malta | T: | Irland | |
G: | Zypern | U: | Frankreich | |
H: | Slowenien | V: | Spanien | |
L: | Finland | X: | Deutschland | |
M: | Portugal | Y: | Griechenland | |
N: | Österreich | Z: | Belgien |
Statt dieser kryptischen Codes werden neue Euro-Banknoten ab 2011 voraussichtlich mit internationalen Länderkennungen nach dem Standard ISO 3166-1 versehen, im Falle Deutschlands also "DE", im Falle Österreichs "AT".
... Update November 2011 ...
und bemühen sich
in der Financial Times Deutschland,
Verweise auf die Zentralbankkennung einer Euronote als
"Verschwörungstheorie" abzutun.
Bargeld: Silber-Euros
Herrschen grundlegende Zweifel am Wert des Euros, dürften sich 10-Euro-Silber-Gedenkmünzen bewähren. Verblüffender Weise kosten sie nur 10 €, sind offizielles Zahlungsmittel (10 €) und können in den meisten Banken bestellt und erworben werden. Man verliert also beim Tausch kein Geld. Im Laden kann man damit theoretisch ganz normal bezahlen. Jedes Geschäft in Deutschland(!) ist gesetzlich verpflichtet, diese Münzen bis zu einer Betragshöhe von 200 € pro Zahlung anzunehmen. Eine vorsorgliche Nachfrage im Supermarkt um die Ecke schadet natürlich dennoch nicht. Da die 18 g schweren Münzen aus massivem 925er Sterlingsilber bestehen (Silberanteil: 16,65 g, also reichlich ½ Unzen), stellen sie unabhängig vom aktuellen Kurs der Währung einen gewissen Wert dar und dürften entsprechend etwas krisenfester sein. Außerdem entwickeln sie recht schnell einen zusätzlichen Sammlerwert.
... Update April 2011 ...
Nachdem das Finanzministerium den Silbergehalt wegen steigender Silberpreise
Anfang 2011 bereits auf 10 g reduzierte, verkündete es am 13. April
2011, dass die 10-Euro-Gedenkmünzen in der Normalprägung (Stempelglanz)
zukünftig
kein Silber mehr enthalten
werden. Daher sind die ab Mai/Juni 2011 herausgegeben
10-Euro-Gedenkmünzen für Vorsorgezwecke wertlos.
Bargeld: Aufsplittung
Für die angestrebte Risikostreuung liegt es nahe, den Bargeldvorrat zu splitten. Das heißt einerseits, nicht den gesamten Bestand am selben Ort aufzubewahren. Andererseits bedeutet dies, dass man nicht mehr als die Hälfte des Bargeldbestands in besagte Gedenkmünzen tauschen sollte. Eine überlegenswerte Option ist die Aufteilung in drei Bargeld-Formen: Ein Drittel kleine Euroscheine aus Deutschland, ein Drittel Silber-Gedenkmünzen und ein Drittel Schweizer Franken oder Norwegische Kronen, da diese Währungen nicht unmittelbar mit dem Euro oder Dollar verknüpft sind.
© Kellermeister / Pixelio :: Geldkonserve
Geldanlage: Bankkonto
Zunächst sollte man sich vergegenwärtigen, dass unser Geld auf der Bank (Buchgeld) gar kein Geld im eigentlichen Sinne ist. Es stellt lediglich eine offene Forderung dar, die wir gegenüber der Bank geltend machen können. Was dies im Falle einer Bankpleite bedeutet, ist wohl jedem klar.
Anfang Oktober 2008 hat die Bundesregierung eine Garantie für private Spareinlagen übernommen. Das heißt: Wird eine deutsche Bank zahlungsunfähig, bekommt man sein Geld auf dem dortigen Konto notfalls von der Bundesregierung zurück und ist nicht angewiesen auf die begrenzten Mittel der gesetzlichen Einlagensicherung und der freiwilligen Einlagensicherungsfonds der Bankenverbände. Soweit die Theorie.
Doch mehrere Dinge muss man sich dabei bewusst machen: Zum einen gibt es selbstverständlich keine Gewähr dafür, dass die Regierung ihre Zusage einlöst. Es wäre nicht das erste gebrochene Versprechen einer Bundesregierung. Besagte Garantie wurde darüber hinaus ohne Konsultation des Bundestags ausgesprochen, bedarf im Ernstfall aber dessen Zustimmung. Außerdem ist die Umsetzung ggf. davon abhängig, dass irgendwelche Banken weitere Staatsanleihen kaufen, sprich: zusätzliche Kredite an den Staat vergeben. Das kann man bei einem Staatsbankrott beispielsweise ausschließen. Zum anderen mahlen die Mühlen der Bürokratie bekanntlich langsam. Man wird also selbst im besten Falle sehr lange auf sein Geld warten und mit plötzlichen Sonderbedingungen rechnen müssen, an die eine Auszahlung überraschend geknüpft wird. Große Schlupflöcher wurden von der Bundesregierung von vornherein gezielt in die "Garantie" eingewoben. So beantwortete der damalige Finanzminister Spiegel-Interview mit den vielsagenden Worten:
den Hinweis darauf, dass die Regierungsgarantie Hunderte Milliarden Euro umfasse, im"Möglicherweise. Deshalb haben wir unsere Zusage konzentriert auf Spareinlagen. Dabei haben wir am Sonntag wohlweislich offengelassen, was unter dem Begriff Spareinlagen genau zu verstehen ist."
Fallen also z.B. gewöhnliche Girokonten womöglich gar nicht unter die von der Regierung garantierten "Spareinlagen"?
Wie fast immer ist es daher besser, nicht alles auf eine (EC-)Karte zu setzen. Zwei bis drei wirtschaftlich voneinander unabhängige Geldhäuser sollten es schon sein. Für unsere Zwecke ist dabei nicht die Höhe des Zinssatzes von Bedeutung, sondern eine seriöse Bilanz mit wenig bis gar keinen hochriskanten Wertpapieren sowie die Liquidität, also die Verfügbarkeit des Guthabens im Notfall. Und da wird es in der Praxis schwierig. Eine Bank ohne Benzinsee im Keller wäre z.B die Spar- und Kreditbank Bad Homburg, die Hausbank des Bundes der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (BEFG). Sie hat allerdings den Nachteil, dass in Ermangelung eigener Geldautomaten für Auszahlungen immer ein zusätzliches Bankkonto - ein sogenanntes Referenzkonto - nötig ist. Aber auch andere Banken aus dem Bereich des Ethischen Investments kommen in Frage. Selbst die Eröffnung eines Kontos in der Schweiz oder in Norwegen ist eine Erwägung wert.
Geldanlage: Wertpapiere und Co.
Die meisten Anlageformen, die keine konventionelle Spareinlage darstellen, sind tendenziell noch unsicherer. Selbst die als sicher geltenden Bundesschatzbriefe und Bundesanleihen sind bei der derzeitigen Staatsverschuldung mit deutlichen Risiken verbunden. Die Bausparkassen sind auf regelmäßige Zahlungen der Häuslebauer angewiesen - wenn Bausparverträge auch immerhin noch unter die gesetzliche Einlagensicherung fallen. Und Aktien eignen sich eher für gutsituierte, risikofreudige Leute, die sich in der Materie auskennen und Kurseinbrüche finanziell aussitzen können. Doch zu einer ganz anderen Gefahrenklasse gehören Fonds (Aktienfonds, Immobilienfonds etc.) und Kapitallebensversicherungen. Hier empfiehlt sich sicherlich die Auflösung. Auf einem vergleichbaren (Un)Sicherheitsniveau bewegen sich leider auch private Rentensparpläne. Angeführt wird die Liste der besonders riskanten Anlageformen aber natürlich von Zertifikaten.
Geldanlage: Physische Edelmetalle
Traditionell eine gute Vermögenssicherung, hat Gold aber auch deutliche Nachteile. Sein Preis der letzten Monate macht eine Investition in dieses beliebte Edelmetall zwangsläufig zu einem Verlustgeschäft. Das gilt besonders dann, wenn man es noch während der Krise oder direkt danach aus Geldnot "verflüssigen" muss. Für lange Zeit wird man nämlich nicht der Einzige sein, der seinen glänzenden Barren an den Mann bringen will, was den Goldpreis extrem drücken dürfte. Im schlimmsten Fall kann Gold sogar konfisziert werden (also schon allein aus diesem Grund ggf. lieber anonym einkaufen!). Silber, Platin und Palladium mögen momentan vielleicht die besseren Alternativen darstellen, bergen aber im Grunde dennoch ähnliche Probleme. Das trifft sogar auf die etwas vergriffenen Anlagemünzen aus Gold und Silber zu (Krugerrand, Maple Leaf, American Eagle, Kookaburra, Wiener Philharmoniker etc.).
Nicht außer Acht lassen sollte man, dass Anlagegold von der Mehrwertsteuer befreit ist, andere Edelmetalle dagegen gewöhnlich nicht. Ausgesprochen spannend wird auch die Frage der Aufbewahrung. Im Standardhaushalt liegt es nicht besonders sicher. Im Bankschließfach ist es dagegen so sicher, dass man nach einem Finanzcrash möglicherweise selbst nie mehr heran kommt. Überdies ist beim Kauf Vorsicht geboten: Es sind auch gefälschte Münzen und Barren in Umlauf!
Als Krisenvorsorge ist prinzipiell eine kleine Stückelung (z.B. in Form von Anlagemünzen oder Minibarren) einem herkömmlichen Barren vorzuziehen. Wer kann schon auf einen Kilobarren Gold herausgeben?
Geldanlage: Wohneigentum
Eigentlich ist es in unsicheren Zeiten eine gute Idee, in die eigenen vier Wände zu investieren. Deshalb wird diese Variante der Geldanlage häufig uneingeschränkt empfohlen. Brechen aber plötzlich die Einkünfte weg, steht man vor einem Problem: Denn mit Haus und Garten hat man oft keinen Anspruch auf Sozialleistungen. Nun kann man sein Heim in einem solchen Fall natürlich wieder veräußern. Doch in Krisenzeiten gestaltet sich die Käufersuche schwierig und langwierig und der Erlös wird gewöhnlich drastisch unter dem Wert liegen. In der Zwischenzeit sitzt man finanziell auf dem Trockenen und muss sich auch noch auf einen baldigen Umzug einrichten.
Ganz davon abgesehen kann man eine Immobilie - wie der Name schon sagt - nicht mitnehmen, wenn aus etwaigen Gründen ein Ortswechsel sinnvoll oder notwendig wird. Besonders heikel sind übrigens Eigentumswohnungen in größeren Häusern. Werden andere Mieter zahlungsunfähig, muss man deren Anteil an den laufenden Kosten nämlich je nach Vertrag mit übernehmen.
Ferner ist zu beachten, dass Immobilienbesitzer bei staatlichen Zahlungsengpässen mit einer willkürlichen Zwangsabgabe belegt werden können. So zuletzt geschehen 1952 im Rahmen des Lastenausgleichsgesetzes. Von einigen Kommentatoren wird der auffällig immobilienlastige Zensus 2011 als Vorbereitung einer solchen Maßnahme gewertet.
Geldanlage: Kunstwerke
Kunstwerke haben sich in der Vergangenheit einen Ruf als erstaunlich sichere Geldanlage erworben. Dies gilt aber nur auf lange Sicht hin. Auch hier muss man - ähnlich wie bei soliden Aktien - vorübergehende Nachfrageeinbrüche aussitzen und darf nicht innerhalb einer Krise auf den Verkauf angewiesen sein. Zudem können sie leicht beschlagnahmt, gestohlen oder beschädigt werden und sind bei einem schnellen Wohnortwechsel nicht immer gut zu transportieren.
Schulden: Darlehen
Kredite mit festen, einklagbaren Zahlungsverbindlichkeiten können in einer Krise schnell zur Pfändungsfalle werden und sollten nach Möglichkeit vermieden bzw. abgelöst werden! Zwar verlieren Schulden bei einer starken Inflation nach und nach an Bedeutung. Doch zuvor können die eigenen Einnahmequellen - z.B. wegen Arbeitslosigkeit - versiegen oder die unvermeidlichen Lebenshaltungskosten so stark ansteigen, dass man die fälligen Raten nicht mehr erübrigen kann und zahlungsunfähig wird. Besonders haarig sind in diesem Zusammenhang Hypotheken oder gar Grundschulden auf das eigene Wohnhaus. Hier kann es einem schnell so gehen wie Hunderttausenden US-Amerikanern: Geld weg, Haus weg. Um dieses Risiko zu verringern, muss man auf einen Darlehensvertrag achten, der erstens nicht weiterverkäuflich ist und dessen Raten zweitens von Anfang an zur Rückzahlung des Nennbetrages dienen. Gerne vergeben die Banken nämlich Kredite, bei denen die Raten zunächst nur der Zinstilgung dienen. Wird man insolvent, bevor die eigentliche Rückzahlungsphase beginnt, gehört einem dann allerdings kein Fitzelchen des Hauses und im Handumdrehen ist man von der Bank aus dem vermeintlich eigenen Heim geklagt. Bei bereits laufenden Immobilienkrediten sollte man von der Bank umgehend eine Teillöschungsbewilligung für den bereits getilgten Teil der Grundschuld fordern.
Investitionen: Sachbedarf
Neben der Rückzahlung eigener Bankdarlehen empfiehlt sich der Blick auf die im Ernstfall benötigte "Hardware". Welche Dinge würde ich wahrscheinlich benötigen und nicht vom Nachbarn borgen können? Wo sollte ich unabhängig sein? Welche sinnvollen Käufe schiebe ich schon seit Ewigkeiten vor mir her? Hier reicht das krisenrelevante Themenspektrum von Nahrung (Vorrat, Gartengeräte usw.) über Wohnen (z.B. alternative Heizung, Fenstersicherungen) bis zur Mobilität (Fahrrad, Schuhe, Rucksack etc.). Dazu mehr in den vorangegangen und folgenden Blog-Artikeln. Anschaffungen in diesem Bereich sind gewöhnlich wesentlich praktischer und deutlich sicherer als ein Bankguthaben. Zusätzlich empfiehlt sich hier eine seriöse Hausratversicherung mit guter Zahlungsmoral und wenig Eigenbeteiligung, die unsere Habseligkeiten inflationsunabhängig zum Wiederbeschaffungswert versichert (z.B. Allianz).
Investitionen: Tauschmittel
Neben dem offiziellen, staatlichen Geld etablieren sich in Krisenzeiten immer auch handliche Waren als ersatzweises Zahlungsmittel. Diese Naturalien dienen dann dem Kauf anderer notwendiger Dinge oder der Belohnung für gute Dienste. Sie sind gewöhnlich keiner Inflation unterworfen, sondern nehmen - mit zunehmender Dauer einer allgemeinen Notlage - sogar merklich an Wert zu. Es kann kaum schaden, selbst ein bisschen Geld in solche Tauschwaren zu investieren. In Frage kommen viele Dinge des täglichen Bedarfs, die im Krisenfall schnell knapp werden: Seife, Feuerzeuge, Batterien, Schnur, Kondome etc. Aber auch Genussmittel wie Zigaretten haben sich bewährt. Aus Qualitätsgründen würde ich zu Produkten von Reemtsma oder Austria Tabak greifen und sie der Haltbarkeit zuliebe stangenweise eingeschweißt lagern. Alternativ bieten sich Zigarren holländischer Machart (das sind solche, die nicht feucht aufbewahrt werden müssen) und Schnaps an. Hat man eine geeignete Lagermöglichkeit vor Ort, ist auch ein bezahlbarer Wein keine schlechte Idee. Ein bisschen anspruchsloser ist Kaffee. Man legt ihn am besten vakuumverpackt an einen kühlen bis kalten Ort ohne auffällige Gerüche. Für weitere Anregungen empfiehlt sich ein Besuch beim Human Survival Project.
Investitionen: Mitmenschen
Die spannendste Chance, sein Geld gewinnbringend zu investieren: Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten die Bankschulden tilgen oder ihnen notwendige Anschaffungen finanzieren - entweder mit inflationssicherer, zinsloser Schuldverpflichtung (z.B. in Broteinheiten - also der Gegenwert von x handelsüblichen Dreipfund-Mischbroten zum jeweils aktuellen Preis) oder als Geschenk, um krisensichere Freundschaften zu stiften oder auch einfach "Schätze im Himmel" zu erwerben. Wo wir beim Thema sind: Natürlich spricht auch nichts gegen konventionelle Spenden - z.B. an Brot für die Welt. Im Augenblick kann unser Geld noch viel ausrichten, Existenzen sichern, gesund machen, Leben retten. In einiger Zeit ist es vielleicht nichts mehr wert.