Mittwoch, 11. Februar 2009
Was ist ein RSS-Feed?
RSS steht (seit Version 2.0) für Really Simple Syndication, übersetzt in etwa "Wirklich einfache Verbreitung". Feed bedeutet so etwas wie "Fütterung", "Versorgung", "Einspeisung" und bezieht sich auf einen Empfänger, der mit Daten "gefüttert" werden soll. Welche Art von Daten hier auf einfache Weise verteilt wird, erschließt sich uns dadurch, dass bei RSS-Feeds oft auch von einem Newsfeed gesprochen wird. Es geht also um die Verbreitung von Neuigkeiten und Nachrichten. Und RSS ist dabei das maschinenlesbare Dateiformat, in dem diese News ausgeliefert werden. (Für Auskenner: Es handelt sich um eine standardisierte XML-Variante.)
Wenn ein RSS-Feed einfach nur viele Empfänger auf einmal erreichen soll, was ist dann der Unterschied zu einem herkömmlichen Newsletter, der per E-Mail versendet wird? Der Empfänger eines RSS-Feeds hat die vollständige Kontrolle über sein Nachrichten-Abonnement. Er entscheidet, ob und wann er die Nachrichten empfängt, und wann er das Abo wieder beendet. Der Anbieter des Newsfeeds hat darauf keinerlei Einfluss. Er erfährt auch nicht Namen und E-Mail-Adresse seiner Leser.
War RSS - wie übrigens auch sein jüngerer Bruder Atom - ursprünglich als mobiles Format konzipiert, hat sich leider eine kontraproduktive Unsitte eingebürgert: In der Theorie könnte man vor dem Verlassen des Hauses parallel zur spannenden Suche nach dem Wohnungsschlüssel noch schnell im Internet die neuen Nachrichten einsammeln und sie dann unterwegs auf dem Laptop, Handy oder PDA lesen. Tatsächlich stellen die meisten Feed-Autoren aber lediglich die Schlagzeilen ihrer Beiträge zur Verfügung. Zum eigentlichen Beitrag gelangt man dann via Link. So landet der angeköderte Leser zwangsläufig auf der Homepage des Verfassers und trifft dort nicht zuletzt auch auf jene Werbebanner, über die die Webseite finanziert wird. Jetzt die alles entscheidende Frage:
Wie abonniert man einen RSS-Feed?
Zunächst benötigt man dafür einen Feedreader (manchmal auch Aggregator genannt). Aber keine Angst, man braucht nicht unbedingt noch ein neues Programm. Moderne Webbrowser (z.B. Mozilla Firefox, Opera, Safari oder Internet Explorer ab Version 7) und auch etliche E-Mail-Programme (z.B. Mozilla Thunderbird) verfügen bereits von Hause aus über einen eingebauten Feedreader. Separate Programme zum Lesen von Newsfeeds (z.B. FeedReader, RSSOwl oder Newzie) sind zwar bestens dafür geeignet, mehrere Dutzend Newsfeeds elegant zu verwalten. Doch der sparsame Abonnent kommt auch gut ohne sie aus. Eine ortsunabhängige, dritte Möglichkeit stellen sogenannte Web-basierte Feedreader dar. Das sind Webseiten, die abonnierte Newsfeeds gleich online in ein lesefreundliches Format umwandeln. Genannt sei hier exemplarisch der Google Reader. Großer Datenschutztechnischer Haken: Der Betreiber dieser Webseite schaut beim Lesen die ganze Zeit über die Schulter.
© Mozilla :: RSS-Icon
Aber kommen wir zurück zur einfachsten Lösung, dem Abonnement eines RSS-Feeds mithilfe des Webbrowsers. Auf Internetseiten, die ein oder mehrere Newsfeeds bereit stellen, blinkt meist irgendwo in der Nähe der Adressleiste ganz automatisch ein Feed-Icon auf, also eine kleine, gewöhnlich orange oder blaue Grafik. Lässt man sich zum Klick auf jenes Symbol verleiten, präsentiert der Browser den Inhalt des Feeds und bietet an, diesen Newsfeed zu abonnieren. Geht man darauf ein, fahndet der Webbrowser künftig selbständig nach neu eintreffenden Nachrichten und lädt sie herunter. In manchen Browsern wird man hierüber mit einem kleinen Hinweisfenster informiert, in anderen muss man sich die erzeugten RSS-Lesezeichen, Live-Bookmarks oder Feed-Favoriten bei Bedarf selbst ansehen. In welchem zeitlichen Abstand der Webbrowser nach neuen Nachrichten Ausschau halten soll, kann man üblicherweise festlegen. Von allein tut er das normalerweise einmal täglich oder bei jedem Programmstart. Genauere Informationen zu diesem Thema findet man unter den Stichworten "RSS" oder "Feed" in der Hilfedatei des Webbrowsers.
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