Freitag, 7. Januar 2011

Gewaltiges Erdgasfeld unter deutschem Boden

Seit einigen überwiegend zögerlichen Presse­meldungen Ende Dezember 2010 scheint in den Massen­medien zu diesem Thema weit­gehend Funkstille zu herrschen: Deutschland sitzt mit hoher Wahrschein­lichkeit auf einem der größten Erdgasfelder Europas. Die vermutete Haupt­lagerstätte erstreckt sich vom Münsterland über das Ruhrgebiet bis ins Sauerland. Vorsichtige Schätzungen des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen gehen dort von 2200 Mrd. Kubikmetern Erdgas aus. Zum Vergleich: Die weltweite Erdgas­fördermenge pro Jahr liegt bei rund 3000 Mrd. Kubikmetern.

Trotzdem es sich um sogenanntes nicht-konventionelles Erdgas handelt, dürfte sich die vergleichsweise aufwändige, umwelt­technisch prekäre und Trinkwasser-gefährdende Förderung bei den aktuellen Erdgas­preisen als wirtschaftlich erweisen. Für Deutschland würde dies einen Schritt in Richtung Energie­souveränität bedeuten. Dies könnte sich nicht nur auf die deutsch-russische Ostsee­pipeline und die daran gebundenen lang­fristigen Erdgas-Liefer­verträge mit Russland auswirken. Vor allem die Siegermächte USA und Groß­britannien werden eine solche Entwicklung kaum dulden, ohne selbst zum Haupt­profiteur zu avancieren.

Nachdem die Energie­konzerne mit Zustimmung der Bundes­regierung heimlich die relevanten Regionen untereinander aufteilten, beginnen nun die bis zu 1500 Meter tiefen Probebohrungen. Bemerkenswert ist, dass die exklusiven Konzessionen für Erkundungs­bohrungen nicht etwa an ein deutsches Konsortium gingen, sondern an den berüchtigten US-Energiemulti ExxonMobil, dem auch das größte Erkundungsfeld zugeschlagen wurde.

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Autor: Root   
Thema:  Wirtschaft
Veröffentlicht: 07.01.2011, 20:31 Uhr

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