Samstag, 24. Februar 2007
Gegen ein kinderfreundliches Deutschland?
Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag die Politik unserer Familienministerin Ursula von der Leyen kritisiert: Wer Mütter durch finanzielle Vorteile dazu anrege, ihre Kleinkinder bereits kurz nach der Geburt in staatliche Betreuung zu geben, degradiere sie zu einer "Gebärmaschine". Damit hat er den Spieß dieser einst feministischen Kampfparole überaus erfolgreich umgedreht. Nun schlagen die Wellen hoch und höher. Auch wenn in den Parteien sonst ein mindestens ebenso rauher Umgangston herrscht, so sind die meisten armen Krippenbefürworter an dieser Stelle zutiefst erschrocken, schockiert und verstört von Mixas Votum. Kurzum: Sie sehen sich als Opfer einer ungeheuerlichen Beschimpfung. Der Rest der selbsternannten Ritter im Auftrag der modernen, selbstbestimmten Frau empört oder erheitert sich, fordert eine Entschuldigung oder gleich den Rücktritt des Bischofs. Diese Art des Umgangs mit an sich harmlosen Meinungsäußerungen ist die verbreitete pseudotolerante Form von Meinungsunterdrückung, auf die wir dieser Tage immer häufiger treffen. Und Roger Willemsen hat einmal gesagt: "Abweichende Meinungen werden immer dann unterdrückt, wenn sie besonders wichtig sind."
Der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens und stellvertretende Vorsitzende der CDU, Jürgen Rüttgers, meinte im Zusammenhang dieser hochgekochten Debatte sinngemäß, dass es ein zentrales Kriterium für die Kinderfreundlichkeit eines Landes sei, ob Mütter von Säuglingen guten Gewissens arbeiten könnten. Wo genau geht es hier bitteschön um die Bedürfnisse der Kinder? Demnächst heißt es dann wohl auch, dass Abtreibungen wichtig für das gesunde Heranwachsen der übrigen Kinder sind. Schließlich muss man Wein und Tomaten ja auch ausgeizen.
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