Seit einigen überwiegend zögerlichen Presse­meldungen Ende Dezember 2010 scheint in den Massen­medien zu diesem Thema weit­gehend Funkstille zu herrschen: Deutschland sitzt mit hoher Wahrschein­lichkeit auf einem der größten Erdgasfelder Europas. Die vermutete Haupt­lagerstätte erstreckt sich vom Münsterland über das Ruhrgebiet bis ins Sauerland. Vorsichtige Schätzungen des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen gehen dort von 2200 Mrd. Kubikmetern Erdgas aus. Zum Vergleich: Die weltweite Erdgas­fördermenge pro Jahr liegt bei rund 3000 Mrd. Kubikmetern.

Trotzdem es sich um sogenanntes nicht-konventionelles Erdgas handelt, dürfte sich die vergleichsweise aufwändige, umwelt­technisch prekäre und Trinkwasser-gefährdende Förderung bei den aktuellen Erdgas­preisen als wirtschaftlich erweisen. Für Deutschland würde dies einen Schritt in Richtung Energie­souveränität bedeuten. Dies könnte sich nicht nur auf die deutsch-russische Ostsee­pipeline und die daran gebundenen lang­fristigen Erdgas-Liefer­verträge mit Russland auswirken. Vor allem die Siegermächte USA und Groß­britannien werden eine solche Entwicklung kaum dulden, ohne selbst zum Haupt­profiteur zu avancieren.

Nachdem die Energie­konzerne mit Zustimmung der Bundes­regierung heimlich die relevanten Regionen untereinander aufteilten, beginnen nun die bis zu 1500 Meter tiefen Probebohrungen. Bemerkenswert ist, dass die exklusiven Konzessionen für Erkundungs­bohrungen nicht etwa an ein deutsches Konsortium gingen, sondern an den berüchtigten US-Energiemulti ExxonMobil, dem auch das größte Erkundungsfeld zugeschlagen wurde.

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Autor: Root   
Thema:  Wirtschaft
Veröffentlicht: 07.01.2011, 20:31 Uhr

Dienstag, 4. Januar 2011

Das Comeback der Schweinereigrippe

Nach den angeblich zwei neuen Opfern der Schweine­grippe in der Göttinger Universitäts­klinik ließ die Tagesschau nichts anbrennen und gab sich gestern in der üblichen Willfährigkeit eines Propaganda-Organs dafür her, den Mythos von der Schweinegrippen-Pandemie zum neuen Jahr wieder erstehen zu lassen. Wer mehr über die beiläufig erwähnten "chronischen Vorer­krankungen" der Opfer wissen wollte, war bei der ARD natürlich an die falsche Adresse geraten. Es reichte gerade noch zu dem Hinweis, dass entgegen der unseriösen Schlagzeile die Todesursache eines der beiden Verstorbenen gar nicht geklärt sei.

Im Anschluss waren die Redakteure statt mit Bericht­erstattung mehr damit beschäftigt, die Korruptions- und Betrugs­vorwürfe gegen die WHO bezüglich der 2009 inszenierten Schweine­grippe-Pandemie herunter­zuspielen zu einem "Vorwurf [..], überzogen reagiert zu haben". Schließlich wurde die gezielt nach oben gelogene und nichtsdestotrotz im Weltmaßstab völlig unbedenkliche Zahl von 18.000 Toten garniert mit einer Empfehlung zur unsinnigen bis schädlichen Grippeimpfung. Natürlich kam die Impf­empfehlung nicht von den Tagesschau-Redakteuren, sondern von offenbar namenlosen "Influenza-Experten".

Die Leserkommentare auf der Tagesschau-Webseite wurden in gewohntem Umfang und Stil zensiert. Als Mainstream-Medium und Politinstrument darf man eben nichts unversucht lassen. Aber es wäre wohl ein bisschen auffällig gewesen, sämtliche Kommentare zu entsorgen. Und so geben selbst die verbleibenden Beiträge über­wiegend kräftig Kontra.


© Ammit :: Keine Panik

Seit heute stimmen denn auch die Gazetten in das alte Lied von der unterschätzten Schweine­grippe ein. Immer wieder liest man den Halbsatz "kein Grund zur Panik". Hat man je die gegenteilige Auf­forderung zur Panik vernommen? Was geht den Passagieren eines Inter­kontinental­flugs durch den Kopf, nachdem das ruhige Dahin­brummen über dem Atlantik von just dieser Durchsage des Piloten unter­brochen wird? "Hier spricht Ihr Flugkapitän. Die Crew hat alles im Griff. Es gibt keinen Grund zur Panik!" Oder anders gefragt: Welche Formulie­rung böte sich mehr an, um im professio­nellen Tonfall der Besonnenheit unterschwellig Angst zu verbreiten?

Nun ja, im vergangenen Jahr halfen die unzähligen Keine-Panik-Rufe nichts. Seelenruhig ließen die Deutschen Gevatter Staat auf seinen Millionen Impfdosen sitzen. Die (Steuer-)Gelder dafür befanden sich ohnehin unwieder­bringlich im Rachen der Arzneimittelriesen. Aber nichts für ungut. Neues Jahr, neues Pharma­glück!

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Autor: Root   
Thema:  Gesundheit
Veröffentlicht: 04.01.2011, 22:27 Uhr

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