Freitag, 27. April 2007

Demokratur mit allen Mitteln

Im letzten Monat habe ich mich recht ausgiebig mit den anerkannten Fakten, den verbreiteten Erklärungen und den offenen Fragen zu den amerikanischen Terror-Anschlägen am 11. September 2001 auseinander gesetzt. Nun bin ich weder ein Freund von Verschwö­rungstheorien, noch besonders leichtgläubig. Doch für mich liegt mittlerweile die unheilvolle Vermutung sehr nahe, dass amerika­nische Regierungskreise zumindest in die damaligen Geschehnisse verstrickt (LIHOP), wenn nicht gar selbst die Initiatoren und Auf­traggeber sind (MIHOP). Mit anderen Worten glaube ich nicht an die offizielle Verschwörungstheorie (SURPRISE), nach der 19 überwie­gend saudi-arabische Attentäter mit erbärmlichem Fluggeschick die Anschläge vollführten, ohne dass auch nur einer der 16 US-Geheim­dienste oder die amerikanische Flugabwehr NORAD eine Chance gehabt hätte. Und auch der Umstand, dass der ungeklärte Einsturz des dritten Wolkenkratzers (WTC 7) im 9/11 Commission Report mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt wird, ist der Glaubwürdigkeit dieser Version nicht eben zuträglich.

Interessant ist übrigens, dass die ehemaligen bzw. gegenwärtigen Außenminister Colin Powel und Condoleezza Rice, sowie natürlich Präsident George Walker Bush höchstselbst der amerikanischen Bevölkerung immer wieder einen Zusammenhang zwischen den Anschlägen des 11. September und dem Irakkrieg vorlogen. Die schrittweise Abschaffung der ohnehin kränkelnden amerikanischen Demokratie, die nach Weltherrschaft strebende Außenpolitik der letzten Jahre und nicht zuletzt die zwei verheerenden Kolonialkriege in Afghanistan und Irak wurden und werden mit dem Kampf gegen den Terror begründet. Dass dieser Terror scheinbar auch noch hausgemacht war, verschlägt mir die Sprache. Da ist es wahrlich angenehmer, derartige Gedanken als Paranoia abzutun.

Erst jetzt zeichnet sich also langsam ab, in welcher argumentativen Gesellschaft sich unsere deutschen Innenminister befinden, wenn sie den nie stattgefundenen islamistischen Terror in Deutschland als Alibi nutzen, um mit ihren Gesetzesinitiativen und Überwachungs­maßnahmen bedenkenlos gegen unser Grundgesetz zu verstoßen. Ertappt man sie dabei, nun, dann plädieren sie eben für eine schnelle Änderung des Grundgesetzes. Und derweil spielen sie die Gefahr des fundamentalistischen Terrors so lange weiter hoch, bis niemandem mehr auffällt, dass die Wahrscheinlichkeit, einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen um ein Vielfaches geringer ist, als auf der Autobahn tödlich zu verunglücken. Nebenbei werden dann auch noch von Staats wegen die besten Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es zukünftig tatsächlich wieder Anschläge in Deutschland geben könnte. Indem wir uns nämlich mit Truppen und Flugzeugen an jenem nicht zu rechtfertigenden und aussichtlosen Krieg in Afghanistan beteiligen. Seit Gründung der Bundesrepublik gab es wohl noch nie so starke antidemokratische Tendenzen innerhalb der Regierung wie derzeit.

Um noch einmal auf Herrn Bush zu sprechen zu kommen: Vielleicht hat er einfach nur zu viele Folgen von "Pinky und der Brain" ange­guckt. Fragt sich allerdings noch, wen er für Brain hält.

Links zum Thema (Update):

Autor: Root   
Thema:  Krieg, Politik
Veröffentlicht: 27.04.2007, 00:06 Uhr

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