Dienstag, 31. März 2009

Wie vernichtet man 40 Billionen Euro?

Die Mehrheit der Menschen auf der Welt arbeitet für Geld. Viele hoffen auf Geld. Manche leben für Geld. Und etliche Leute leben von dem Geld, das andere erarbeiten. Zum Beispiel die meisten Banker. Aber kaum ein Mensch hat sich je Gedanken darüber gemacht, was Geld eigentlich ist, wie es entsteht, funktioniert und verschwindet.

Bezüglich der aktuellen Finanzkrise ist die Rede davon, dass 50 Billionen Dollar bzw. 40 Billionen Euro vernichtet wurden. In Ziffern: 40.000.000.000.000 Euro. Zum Vergleich: Das wären in Deutschland etwa 487.000 Euro pro Kopf. Aber wie kann man denn Geld vernichten? Und dann auch noch in solch rauen Mengen? Haben die Banken den ganzen Winter über mit Geldscheinen geheizt? Normalerweise wandert Geld doch immer nur vom Säckel des einen in das Säckel eines anderen, oder? Auf welche Weise geht dabei denn etwas verloren? Kurioser Weise kommt an dieser Stelle selbst mancher Wirtschaftsprofessor ins Stocken. Denn auch in der Wirt­schaftstheorie denkt kaum ein Wissenschaftler über das Wesen des Geldes nach. Es wird als natürliche Rahmenbedingung vorausge­setzt.

Das ist freilich völliger Unsinn. Denn Geld ist eine menschliche Erfindung. Und seine Mechanismen basieren auf menschlichen Vereinbarungen. Diese Absprachen und die daraus abgeleiteten Strukturen (Banken, Börse etc.) werden Geld- oder Finanzsystem genannt. Aber diejenigen, die für diese Konventionen verantwortlich sind, haben kein Interesse daran, dass die Menschen das Finanz­system verstehen. Im Gegenteil. Laut einem Artikel des Monats­magazins American Mercury vom Oktober 1957 soll Henry Ford, der Gründer der US-amerikanischen Ford-Automobilwerke einmal sinn­gemäß gesagt haben:

"Es ist gut, dass die Menschen unseres Landes unser Banken- und Finanzsystem nicht verstehen. Denn ich glaube, wenn sie es verstehen würden, gäbe es eine Revolution noch vor morgen früh."

Wer der Finanzkrise auf die Schliche kommen will, der muss sich ein bisschen mit der absurden Funktionsweise unseres Finanzsystems auseinander setzen. Ein guter Anfang dafür ist die folgende Zeichentrick-Dokumentation mit dem Titel "Warum überall Geld fehlt - Gib mir die Welt plus 5 Prozent". Sie gibt die tatsächliche Entwicklung des Bankwesens anhand der fiktiven "Geschichte vom Gold­schmied Fabian" sehr anschaulich wieder.

Zum Ansehen des hier hinterlegten Filmchens bedarf es eines aktuellen Flash-Plugins.

In etwas besserer Vollbild-Qualität lässt sich dieser Film übrigens auf der Webseite NeueImpulse.org abspielen.

Autor: Root   
Thema:  Krise, Wirtschaft
Veröffentlicht: 31.03.2009, 23:54 Uhr

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