Samstag, 28. März 2009

Nächster Weltuntergang: 21. Dezember 2012

Wird eigentlich alles immer schlimmer? "Ja!" stöhnen die ewig Gestrigen zusammen mit den Welt­untergangs­fanatikern und Kultur­pessimisten im Chor. Verdrängt ist die Zeit vor 1950, vergessen das Buch "Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch", das man einst in der Schule las. Oder wird vielmehr alles besser? "Natürlich!" hört man die Kant-geschädigten Fortschritts­anbeter und die unverbesser­lichen Optimisten sagen. Ausgeblendet ist der Fakt, dass die ver­hängnis­vollsten Kriege und die größten Völkermorde ein Phänomen der Neuzeit sind. Aber beide Überzeugungen bleiben in Wahrheit ohnehin recht substanzlos und ragen nicht sehr tief ins reelle Leben hinein. Wer würde schon wirklich unbesehen in eine Epoche der Vergangenheit oder Zukunft umziehen, wenn sich ihm die Gelegen­heit dazu böte?

Offenbar müssen wir uns mit dem Wissen begnügen, dass sich unsere Welt vor allem zyklisch verändert. Dinge entstehen und vergehen wieder. Hundertfach. Gleichzeitig. Gegenläufig. In einer Hinsicht geht es aufwärts, in einer anderen bergab. An einem Ende der Erde arbeiten sich die Menschen nach oben, am anderen richten sie sich gerade zugrunde. Wann das große Finale dieser Welt im Terminkalender des Schöpfers steht, muss uns vielleicht gar nicht so sehr kümmern. Die individuelle Apokalypse - der eigene Tod - ist uns vermutlich viel näher und lässt sich auch wesentlich besser einkalkulieren. Darüber sollten wir uns weder mit rosigen Zukunfts­fantasien, noch mit atemloser Endzeit­hysterie hinweg täuschen.


© Eremit :: Endzeit

Doch so logisch dies alles sein mag, so fern liegt es uns meist, die notwendigen Schlüsse zu ziehen. Irgendwie lässt uns die Vernunft im Stich, sobald wir mit den wichtigen Fragen konfrontiert werden. Was ist der Sinn deines Lebens? "Entschuldigung, ich muss zur Arbeit!" Was möchtest du am Ende erreicht haben? "Frag mich das doch nicht gerade jetzt im Supermarkt!" Was passiert eigentlich nach dem Tod mit dir? "Verdirb mir bitte nicht mitten beim Essen den Appetit!" Wie kannst du deine Zeit auf der Erde sinnvoll nutzen? "Tut mir leid, ich bin völlig übermüdet!" Aber erst, wenn wir diese Fragen beantwortet haben, können wir uns einigermaßen unbefangen der Realität widmen.

Und die Wirklichkeit unserer Tage sieht so aus, dass wir uns vorsichtshalber auf eine Verschlechterung der Lage einstellen sollten. Denn derzeit gibt es mehrere akute und reale Bedrohungen für Deutschland und Europa, darunter:

  • Eine Eskalation der Finanzkrise
  • Die massive Zunahme genmanipulierter Nahrung
  • Die Verteuerung von Lebensmitteln und Wasser
  • Die schleichende Einrichtung einer EU-Diktatur

Das schreibe ich nicht, um mit dem uns Deutschen so lieb gewordenen Pessimismus vom Fernsehsofa aus eine neue Unter­gangs­stimmung zu schüren. Vielmehr möchte ich ankün­digen, dass sich die Beiträge dieses Blogs in nächster Zeit überwiegend mit jenen Gefahren auseinander setzen werden. Nicht zuletzt, um mit einer nüchternen Analyse unserer derzeitigen Entwicklungs­situation dem Ausbruch von kontraproduktiver Panik vorzubeugen und statt­dessen unkomplizierte und vernünftige Möglichkeiten zur Vorsorge aufzuzeigen. Aber weckt das nicht trotzdem Ängste? Das kann passieren. Ein gesundes Maß an Angst verlängert jedoch gewöhnlich das Leben. Weil sie uns umsichtig macht. Und weil sie uns nach dem suchen lässt, das wirklich Halt verspricht. Jenseits von Geld und Wohlstand, abseits von Einfluss und Ansehen, unabhängig von Schönheit und Gesundheit.

Zum Schluss noch ein Zitat von Erich Kästner:

"Wird's besser?
Wird's schlimmer?"
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist immer
lebensgefährlich.

Autor: Root   
Thema:  Gesellschaft, Gott, Krise
Veröffentlicht: 28.03.2009, 23:06 Uhr

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