Donnerstag, 28. Juni 2007

Kohle fällt nach oben

Offensichtlich gehört auch die HypoVereinsbank der Vereinigung WVA[1] an. Zum Beispiel muss ich pro Monat lediglich 5 Euro Konto­führungsgebühr dafür zahlen, dass ich der Bank mein Geld leihen darf. Weiterhin finde ich alle paar Wochen das wohltätige und grundanständige Angebot im Briefkasten, mich bei meiner Hausbank unkompliziert und schnell mit zigtausend Euro zu verschulden, um mir nach dem 5-Sterne-Urlaub auf den Bahamas endlich ein ordentliches Auto und eine moderne Heimkinoanlage zuzulegen. Doch damit nicht genug. Lange Jahre musste die HypoVereinsbank hilflos mit ansehen, wie die Zinsen am Geldmarkt stetig sanken. Es blieb ihr also beim besten Willen nichts anderes übrig, als dieser Entwicklung nachzugeben und den Guthabenzins meines Girokontos von ursprünglich rund 5% auf 0% zu drücken. Glücklicherweise können Banken ja die Kontobedingungen jederzeit und beinahe beliebig ändern. Gleichzeitig blieben die Sollzinsen (Über­ziehungszinsen für den Dispokredit) verblüffender Weise relativ stabil.

In letzter Zeit steigen die Zinsen nun endlich wieder an. Und die HypoVereinsbank verliert natürlich keine Zeit, ihre Kunden an dieser erfreulichen Entwicklung zu beteiligen. Heute erreichte mich daher seit Beginn des letzten Jahres zum sechsten Mal folgende Mitteilung (die Zahlen unterscheiden sich selbstverständlich in den einzelnen Schreiben):

"Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
das Zinsniveau am Geldmarkt ist in den letzten Wochen gestiegen. Auf der Grundlage der geltenden Zinsanpas­sungsklausel erhöhen wir daher den Sollzins für die Inanspruchnahme der Ihnen zugesagten Kreditlinie mit Wirkung vom 31.05.2007 auf 12,100% p.a. Dies entspricht einem effektiven Jahreszins lt. Preisangabenverordnung von 12,66%. [...]"

  1. WVA: Wir verarschen alle
Autor: Root   
Veröffentlicht: 28.06.2007, 00:46 Uhr

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