Dienstag, 10. Februar 2009

Was ist ein Blog?

Das Kunstwort Blog ist eine kreative Verkürzung des Wortes Weblog, das sich seinerseits zusammen setzt aus Web (für World Wide Web) und Log (für Logbuch).

Das Internet besteht ja im Grunde aus Computern, die mithilfe von Telefon­leitungen miteinander verbunden sind. Das World Wide Web (kurz: WWW) ist nun die grafische Seite des Internets, also jener Teil, den man ansehen und lesen, bzw. durch den man "surfen" kann. Dazu gehören logischer Weise in erster Linie alle Arten von Webseiten, die auf den ans Internet angeschlossenen Computern gespeichert sind.

Ein Logbuch wiederum ist nichts weiter als eine chronologisch (das heißt zeitlich) geordnete Abfolge von Einträgen. Eine klassische und nach wie vor beliebte Variante des Logbuchs ist z.B. das persönliche Tagebuch in Papierform. Im technischen Bereich besitzt ein Logbuch häufig die Besonderheit, dass der neuste Eintrag zuoberst "abge­heftet" wird. Mit anderen Worten: Je weiter man liest, umso älter werden die Einträge.

Somit wissen wir nun auch, was ein Blog ist: Eine zeitlich sortierte Reihe von Einträgen, die uns in Form einer Webseite präsentiert wird. Bei den Einträgen kann es sich um Texte (z.B. eigene Erlebnisse oder thematische Artikel), genauso wie um Fotos oder Videos handeln. Zweck und Inhalt von Blogs sind so vielfältig wie ihre Verfasser. Und auch die Zahl der Autoren eines Blogs unterscheidet sich von Fall zu Fall. Zwar werden die meisten Blogs von einem einzelnen Autoren geführt, doch auch kleinere Gruppen von Autoren sind nicht ungewöhnlich. Zudem können oft auch Besucher die Einträge eines Blogs kommentieren. So verschwimmen manchmal die Grenzen zum Forum.

Über das Geschlecht des Wortes Blog ist man sich nicht ganz einig. Meist heißt es das Blog, aber auch der Blog ist gebräuchlich. Im Zusammenhang mit Blogs haben sich außerdem noch einige Begriffe etabliert. So nennt man einen veröffentlichten Blog-Eintrag auch Posting oder Post, das Erstellen eines solchen Beitrags bloggen, den Urheber des Beitrags Blogger. Listen mit Verweisen auf andere Blogs heißen Blogroll. Und die gesamte, untereinander vernetzte Welt der Weblogs wird halbernst als Blogosphäre bezeichnet.

Das Besondere und Neue an der erst in den letzten Jahren entstandenen Blogosphäre ist der sogenannte Graswurzel-Journalismus. Gemeint ist damit, dass im Prinzip jeder Bürger mit Internet­zugang in der Lage ist, ohne journalistische Vorerfahrung und ohne jegliche Kontrolle oder Zensur seine Meinung öffentlich kundzutun und sich so beispielsweise an politischen Diskussionen zu beteiligen. Daher erfüllen Blogs eine wichtige gesellschaftliche Funktion: Sie verleihen dem Einzelnen eine Stimme.

Übrigens gibt es auch etliche Unternehmen, die Internet­nutzern ohne technisches Know-how eine Plattform zur kostenlosen Einrichtung eines Blogs bieten - natürlich nicht uneigennützig. Stell­vertretend seien hier Wordpress.com und die Google-Tochter Blogger.com erwähnt. Finanziert werden solche Angebote manchmal mit optionalen, gebühren­pflichtigen Zusatz­diensten, mitunter über die Einblendung von Werbung, vor allem aber mit dem Verkauf der Nutzerdaten. Die Grundregel gegenüber Konzernen lautet bekannt­lich: "Wenn Du nichts bezahlen musst, bist Du die Ware."

Autor: Root   
Thema:  Internet, Software
Veröffentlicht: 10.02.2009, 18:26 Uhr

Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag