Wie in vielen anderen Diktaturen musste auch in der DDR der Käufer beim Erwerb einer Schreibmaschine stets seinen Personalausweis vorlegen. Zudem wurde schon ab Werk eine Schriftprobe jeder Schreibmaschine für die DDR-Geheimpolizei Stasi erstellt. Ebenso waren sämtliche Druckmaschinen und Kopiergeräte in einem zentralen Register erfasst. So ließ sich von den Behörden zurückverfolgen, wer welches Schriftstück in die Öffentlichkeit brachte. Offiziell diente diese Maßnahme der Verbrechens­bekämpfung. Tatsächlicher Hintergrund war die Angst der Regierung vor Flugblättern von Kritikern und politischen Aktivisten, die das sozialistische Regime der DDR immer wieder in Bedrängnis brachten.


© Anton/Cropbot :: Yellow dots

Von der Allgemeinheit unbeachtet wurde unterdessen weltweit ein vergleichbares System eingerichtet: Schon seit vielen Jahren bringen die meisten Farbdrucker und -kopierer auf jedem Dokument einen unauffälligen Machine Identification Code unter, der Druckdatum, Druckzeit und Seriennummer des Apparats enthält. So sind Ausdrucke und Kopien zu einem konkreten Gerät zurück­verfolgbar. Offiziell, um Dokumenten­fälschern das Handwerk zu legen. Für diese Technik erhielt der Hersteller Canon im Jahr 2004 die bissige Negativ-Auszeichnung Big Brother Award. Ähnliches gilt für gebrannte CDs, DVDs und Blu-ray Discs. Auch sie sind anhand eines Recorder Identification Code zum jeweiligen Brenner zurückverfolgbar. Der fällige Big Brother Award ging 2006 an den Konzern Philips.

Dank des elektronischen Zahlungsverkehrs per Bankkarte, Abbuchung oder Überweisung braucht es heute in der Regel keinen Personalausweis mehr, um den Kauf eines technischen Produkts einer bestimmten Person zuzuordnen. Als letztes Glied in der Beweiskette bleibt beim Großteil moderner Kopierer jedes vervielfältigte Dokument auf einer internen Festplatte dauerhaft gespeichert und kann von Servicepersonal oder Behörden ausgelesen werden. Davon konnte die Stasi im Zeitalter der Schreibmaschine nur träumen.

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Autor: Root   
Thema:  Gesellschaft, Politik
Veröffentlicht: 25.04.2013, 17:36 Uhr

Freitag, 25. Februar 2011

Unkaputtbarer Guttenberg

Auf dem Weg zu seinem Posten als Wirtschafts­minister lügt er sich seinen beruflichen Werdegang umfassend zurecht. Als Verteidi­gungs­minister lügt er über seinen Wissens­stand bei der Kundus-Affäre und feuert zur Ablenkung andere. Wenig später versucht er mit illegalen Mitteln, Deutschland tiefer in den Afghanistan­krieg zu treiben. Nun stellt sich auch noch heraus, dass Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Doktorgrad mit Betrügereien erschlichen hat. Doch fast scheint es, als könne dem CSU-Politiker nichts ernsthaft Schaden zufügen. Unter dem Titel "Jeder andere wäre abgestürzt" veröffent­lichte die Tagesschau ein Interview über unseren Kriegs­minister zu Guttenberg mit dem Sozial­psychologen Ulrich Sollmann. Im Vorspann ist zu lesen:

"Der Doktortitel wurde ihm entzogen. Verteidigungs­minister zu Guttenberg hat große Teile seiner Doktor­arbeit abge­schrieben. Das ist Betrug. In den Umfragen aber ist der Minister nach wie vor beliebt wie kein anderer. Wie funktio­niert das »System Guttenberg« eigentlich? »Er ist das, was man ein Idol nennt«, sagt Sozial­psychologe Sollmann im Interview mit tagesschau.de. Um Glaubwürdigkeit gehe es gar nicht."

Da war er wieder, der magische Hinweis auf die positiv verlaufenen Meinungs­umfragen, der zuverlässig an jeder kniffligen Stelle in Guttenbergs Karriere­verlauf durch die Mainstream-Medien geistert. Was muss man tun, um zufällig immer zum richtigen Zeitpunkt tolle Umfrage-Ergebnisse zu erhalten, seien sie nun gepusht, frisiert oder gleich frei erfunden?

Wer wissen möchte, wie ein politisches Bad im Drachenblut heute aussieht, dem empfehle ich das Guttenberg-Dossier Teil 1 und Teil 2 von Friederike Beck. Es stammt schon aus dem Jahre 2009, setzt sich u.a. mit Guttenbergs Mitgliedschaft in der Deutschen Gesell­schaft für Auswärtige Politik (DGAP) und seine Aufnahme in die Atlantik-Brücke auseinander und hat an Aktualität nichts eingebüßt.

Unterhaltsam ist der Kommentar des Fraktions­vorsitzenden der schleswig-holsteinischen FDP gegenüber der Leipziger Volkszeitung:

"»Die öffentliche und politische Aufarbeitung der Promo­tions-Affäre ist für alle beteiligten Seiten unangemessen. Deshalb muss die Bundes­kanzlerin eingreifen. Ich bitte Angela Merkel, den Minister zum eigenen Schutz und aus Respekt vor dem Amt des Verteidigungs­ministers abzube­rufen, bis die Vorwürfe gegen Herrn zu Guttenberg endgültig aufgeklärt sind.«

Kubicki empfahl dabei der Regierungs­chefin sich ein Beispiel am eigenen Handeln des Verteidigungs­ministers zu nehmen, als der sich in die Aufklärung der Vorgänge um einen töd­lichen Zwischenfall auf dem Segel­schulschiff der Bundes­marine eingeschaltet habe. »Herr zu Guttenberg hat den Kapitän der 'Gorch Fock' kurzerhand und vorübergehend abberufen bis zur Aufklärung der Vorwürfe. Er hat das als Chefsache begriffen. Gleiches erwarte ich nun von der Bundes­kanzlerin«, meinte Kubicki."

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Autor: Root   
Thema:  Politik
Veröffentlicht: 25.02.2011, 23:11 Uhr

Seit einigen überwiegend zögerlichen Presse­meldungen Ende Dezember 2010 scheint in den Massen­medien zu diesem Thema weit­gehend Funkstille zu herrschen: Deutschland sitzt mit hoher Wahrschein­lichkeit auf einem der größten Erdgasfelder Europas. Die vermutete Haupt­lagerstätte erstreckt sich vom Münsterland über das Ruhrgebiet bis ins Sauerland. Vorsichtige Schätzungen des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen gehen dort von 2200 Mrd. Kubikmetern Erdgas aus. Zum Vergleich: Die weltweite Erdgas­fördermenge pro Jahr liegt bei rund 3000 Mrd. Kubikmetern.

Trotzdem es sich um sogenanntes nicht-konventionelles Erdgas handelt, dürfte sich die vergleichsweise aufwändige, umwelt­technisch prekäre und Trinkwasser-gefährdende Förderung bei den aktuellen Erdgas­preisen als wirtschaftlich erweisen. Für Deutschland würde dies einen Schritt in Richtung Energie­souveränität bedeuten. Dies könnte sich nicht nur auf die deutsch-russische Ostsee­pipeline und die daran gebundenen lang­fristigen Erdgas-Liefer­verträge mit Russland auswirken. Vor allem die Siegermächte USA und Groß­britannien werden eine solche Entwicklung kaum dulden, ohne selbst zum Haupt­profiteur zu avancieren.

Nachdem die Energie­konzerne mit Zustimmung der Bundes­regierung heimlich die relevanten Regionen untereinander aufteilten, beginnen nun die bis zu 1500 Meter tiefen Probebohrungen. Bemerkenswert ist, dass die exklusiven Konzessionen für Erkundungs­bohrungen nicht etwa an ein deutsches Konsortium gingen, sondern an den berüchtigten US-Energiemulti ExxonMobil, dem auch das größte Erkundungsfeld zugeschlagen wurde.

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Autor: Root   
Thema:  Wirtschaft
Veröffentlicht: 07.01.2011, 20:31 Uhr

Dienstag, 4. Januar 2011

Das Comeback der Schweinereigrippe

Nach den angeblich zwei neuen Opfern der Schweine­grippe in der Göttinger Universitäts­klinik ließ die Tagesschau nichts anbrennen und gab sich gestern in der üblichen Willfährigkeit eines Propaganda-Organs dafür her, den Mythos von der Schweinegrippen-Pandemie zum neuen Jahr wieder erstehen zu lassen. Wer mehr über die beiläufig erwähnten "chronischen Vorer­krankungen" der Opfer wissen wollte, war bei der ARD natürlich an die falsche Adresse geraten. Es reichte gerade noch zu dem Hinweis, dass entgegen der unseriösen Schlagzeile die Todesursache eines der beiden Verstorbenen gar nicht geklärt sei.

Im Anschluss waren die Redakteure statt mit Bericht­erstattung mehr damit beschäftigt, die Korruptions- und Betrugs­vorwürfe gegen die WHO bezüglich der 2009 inszenierten Schweine­grippe-Pandemie herunter­zuspielen zu einem "Vorwurf [..], überzogen reagiert zu haben". Schließlich wurde die gezielt nach oben gelogene und nichtsdestotrotz im Weltmaßstab völlig unbedenkliche Zahl von 18.000 Toten garniert mit einer Empfehlung zur unsinnigen bis schädlichen Grippeimpfung. Natürlich kam die Impf­empfehlung nicht von den Tagesschau-Redakteuren, sondern von offenbar namenlosen "Influenza-Experten".

Die Leserkommentare auf der Tagesschau-Webseite wurden in gewohntem Umfang und Stil zensiert. Als Mainstream-Medium und Politinstrument darf man eben nichts unversucht lassen. Aber es wäre wohl ein bisschen auffällig gewesen, sämtliche Kommentare zu entsorgen. Und so geben selbst die verbleibenden Beiträge über­wiegend kräftig Kontra.


© Ammit :: Keine Panik

Seit heute stimmen denn auch die Gazetten in das alte Lied von der unterschätzten Schweine­grippe ein. Immer wieder liest man den Halbsatz "kein Grund zur Panik". Hat man je die gegenteilige Auf­forderung zur Panik vernommen? Was geht den Passagieren eines Inter­kontinental­flugs durch den Kopf, nachdem das ruhige Dahin­brummen über dem Atlantik von just dieser Durchsage des Piloten unter­brochen wird? "Hier spricht Ihr Flugkapitän. Die Crew hat alles im Griff. Es gibt keinen Grund zur Panik!" Oder anders gefragt: Welche Formulie­rung böte sich mehr an, um im professio­nellen Tonfall der Besonnenheit unterschwellig Angst zu verbreiten?

Nun ja, im vergangenen Jahr halfen die unzähligen Keine-Panik-Rufe nichts. Seelenruhig ließen die Deutschen Gevatter Staat auf seinen Millionen Impfdosen sitzen. Die (Steuer-)Gelder dafür befanden sich ohnehin unwieder­bringlich im Rachen der Arzneimittelriesen. Aber nichts für ungut. Neues Jahr, neues Pharma­glück!

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Autor: Root   
Thema:  Gesundheit
Veröffentlicht: 04.01.2011, 22:27 Uhr

Dienstag, 8. Juni 2010

Google - Das Biest

Im Mai diesen Jahres geriet Google mit seiner WLAN-Fledderei in die Schlagzeilen. Im Rahmen des umstrittenen Projektes Google Street View kartierte das Unternehmen nebenher private Drahtlos-Netzwerke inklusive Gerätekennung (MAC-Adresse), Netzwerkname (SSID) und Verschlüsselungs­methode. Wozu, das wird auch nach mehreren Erklärungs­versuchen nicht ganz plausibel. Doch dies war noch lange nicht alles. Seit 2007 hörte Google - eigenen Angaben zufolge aus Versehen(!) - auch noch den Datenverkehr unver­schlüs­selter Netzwerke ab und schnitt die so empfangenen Informationen samt E-Mail-Inhalten, aufgerufenen Web­seiten und Passwörtern mit.

Nach hartnäckigen Bemühungen, die Schnüffelei abzustreiten, räumte Google nun seinen Fehler reumütig ein und kündigte laut der französischen Nachrichten­agentur AFP am vergangenen Freitag an, die ausgespähten Daten den EU-Behörden zu übergeben. Sollte AFP hier nicht einfach unre­cherchiert und falsch aus der Financial Times abgeschrieben haben, würde es sich im Grunde um jene Institu­tionen handeln, die - gerne auch gegen das EU-Parlament - versu­chen, mit zwangsverordneter Vorrats­daten­speicherung, geplanten Inter­netsperren, geheimen ACTA-Verhandlungen, skandalösen SWIFT-Abkommen usw. die Bevölkerung zu hintergehen, um peu à peu einen Polizeistaat ohne Gewaltenteilung und vor allem ohne Privat­sphäre aufzurichten. Was für ein Coup! Der Datenkrake händigte dann einen Teil seiner Beute in einer großmütigen Geste dem schwarzen Loch der Bürgerrechte aus. Bestimmt verwahren die jeweiligen Daten­schutz­beauftragten alle erhaltenen Festplatten in ihrem häuslichen Safe.

Da können wir jetzt also ganz beruhigt sein.

Wo wir gerade beim Thema Google sind: Wer sich solider Englisch-Kenntnisse erfreut, der sollte das folgende Video mit dem Titel "The Beast File: Google" nicht verpassen. Hier werden die ganz offiziellen Ambitionen des Google-Konzerns in weniger als drei Minuten mit animierten Grafi­ken sehr schön veranschaulicht.

Zum Ansehen des hier hinterlegten Filmchens bedarf es eines aktuellen Flash-Plugins.

Ein Kurzfilm von Elmo Keep and Jon Casimir aus der australischen ABC-Fernsehserie "Hungry Beast" vom 3. März 2010. Grafiken von Patrick Clair.

Autor: Root   
Thema:  Internet, Politik
Veröffentlicht: 08.06.2010, 15:30 Uhr

Über die genetische Manipulation von Pflanzen (euphemistisch "Grüne Gentechnik" getauft) wird in unseren deutschen Mainstream-Medien so gut wie nie die Wahrheit berichtet, die volle Wahrheit überhaupt nicht. Selbst viele vorgebliche Kritiker kommen aus Angst vor Monsanto, Bayer, Syngenta, KWS, BASF, Dow und DuPont nicht über die nebulös verlogene Floskel der "unbekannten Risiken" hinaus. Deshalb setzen sich die Agrokonzerne in der Öffentlichkeit mit ihren unverschämten Desinformationen durch. Hier die Hitparade der fünf dreistesten Falschaussagen:

Lüge 5: Gentechnisch veränderte Pflanzen steigern die landwirtschaftlichen Erträge. Die Wahrheit ist: Beim Anbau von Genpflanzen sinken die durchschnittlichen Erträge, und zwar teilweise um bis zu 10 Prozent.

Lüge 4: Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen schont die Umwelt, da z.B. weniger giftige Pflanzen­schutzmittel eingesetzt werden müssen. Die Wahrheit ist: Beim Anbau genmanipulierter Pflanzen kommen im Durchschnitt mehr "Pflanzenschutz­mittel" zum Einsatz. Und die eingesetzten Schädlings­bekämpfungs­mittel sind obendrein vielfach auch noch giftiger als konventionelle Pestizide. Viele Genpflanzen produzieren permanent eigene Insektizide, deren Wirkung kaum erforscht ist. Studien belegen außerdem, dass die Artenvielfalt in Genfeldern vor allem unter Insekten drastisch abnimmt. Gen­pflanzen und darauf abgestimmte Gifte sind offenbar auch am Bienensterben beteiligt. Das ist äußerst bedenklich, da weit mehr als die Hälfte aller Pflanzen von Honigbienen befruchtet wird. Ohne Bienen büßen wir einen nicht unerheblichen Teil unserer landwirt­schaftlichen Erträge ein, was früher oder später zu Hungers­nöten führen kann.

Lüge 3: Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist sicher. Die Wahrheit ist: Genpflanzen säen sich auch außerhalb der dafür vorgesehenen Flächen aus. Daneben befruchten die Pollen von Genpflanzen unweigerlich verwandte Wild- und Kulturpflanzen und breiten sich so unkontrolliert aus. In Ländern wie den USA oder Mexiko gibt es praktisch keinen unkontaminierten Mais mehr. Durch Bienen gelangen auch die Pollen von ausdrücklich nicht für den Verzehr zugelassenen Genpflanzen in den Honig. Die manipulierten Gene werden von Bodenbakterien aufgenommen und so wiederum unkontrolliert in Pflanzen und Tiere eingebracht. Etliche Genpflanzen sind antibiotika­resistent. Diese Resistenzen dürften sich auch auf problematische Krankheits­erreger übertragen und dafür sorgen, dass unsere ohnehin nur noch wenig wirksamen Antibiotika nach und nach vollends versagen. Werden Tiere mit Genpflanzen gefüttert, gehen die manipulierten Gene der Futterpflanzen auf Fleisch und Milch über. Ein Anbaustopp macht diese komplexen Prozesse selbst­verständlich nicht wieder rückgängig.

Lüge 2: Der Verzehr gentechnisch veränderter Pflanzen ist gesundheitlich unbedenklich. Die Wahrheit ist: Zahlreiche Studien offenbaren die enormen gesundheitlichen Gefahren, die genmanipulierte Pflanzen mit sich bringen. Genpflanzen verursachen u.a. Leber- und Nierenschäden, sie schädigen das Erbgut, erhöhen das Krebsrisiko, begünstigen schwere allergische Reaktionen und verringern die Fruchtbarkeit - zumindest bei Tieren. Daneben zeigen sich viele unspezifische Reaktionen wie Vergrößerungen der Milz, Schilddrüsen-Zysten, eine erhöhte Leukozytenzahl oder ein ge­schwächtes Immunsystem. All dies ist schon nach weniger als einem Jahr nachweisbar. Einige Effekte zeigen sich aber offenbar erst in den nachfolgenden Generationen. So blieben jene Hamster zunächst unauffällig, die im Rahmen einer 2010 veröffentlichten Studie der Russischen Akademie der Wissenschaften mit Gensoja gefüttert wurden. Erst ihre Nachkommen waren fast durchgängig unfruchtbar und etlichen Tieren wuchsen Haare im Maul. Bereits 2005 fiel am selben Institut auf, dass die Verfütterung von Gensoja an weibliche Ratten die Sterblichkeit ihres Nachwuchses um das fünffache steigerte. Im Allgemeinen werden Langzeit­folgen jedoch überhaupt nicht erforscht. Und beunruhigende Ergebnisse der Kurzzeit­studien halten die Hersteller gewöhnlich unter Verschluss.

Lüge 1: Gentechnisch veränderte Pflanzen könnten eine wichtige Rolle im Kampf gegen Hunger und Armut spielen. Die Wahrheit ist: Kulturpflanzen, die eine Minderung des Ertrags mit sich bringen, keine verwendbaren Samen hervorbringen, finanziell von skrupellosen Saatgut-Monopolen abhängig machen, Krankheiten begünstigen und überdies Artensterben verursachen, führen unmittelbar zu mehr Verzweiflung, Armut und Hunger. Da braucht man nur die indischen Baumwoll­bauern zu fragen.

Die Hintergründe

Wenn sich nun aber trotz der verharmlosenden und glorifizierenden Lügen­propaganda der Agrokonzerne 60 bis 80 Prozent der Bevöl­kerung gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen aussprechen und die Realität ein so vernichtendes Urteil über die "Grüne Gentechnik" fällt, weshalb wird sie dann dennoch durch­gesetzt? Das Geheimnis liegt in der Kombination von Patentier­barkeit und unwillkürlicher Ausbreitung dieser Pflanzen. Nach amerikanischer Rechts­auffassung gehören den Konzernen sämt­liche Lebewesen, die eine von ihnen manipulierte Gensequenz aufweisen. Dieses Rechts­verständnis wird gerne auch auf zufällig kontaminierte Pflanzen angewandt. Bauern wie Percy Schmeiser haben es live erlebt: Ihr eigenes Saatgut wurde durch Genfelder in der Nach­barschaft kontaminiert. Daraufhin belangte Monsanto diese Farmer wegen angeblicher Patent­rechts­verletzungen. Unter Androhung ruinöser Schadens­ersatz­forderungen versuchte man ihnen Knebel­verträge zum Umstieg auf Gentech-Saat aufzu­zwingen. Die meisten Bauern gaben klein bei.

Erklärtes Ziel von Monsanto, Bayer und Konsorten: Die volle Kontrolle über den Anbau von Nahrungsmitteln. Warum sollte das jemand wollen? Hierzu ein Zitat von Henry Kissinger, dem ehemaligen US-Außenminister, Sicherheits­berater und Kriegsverbrecher Träger des Frie­densnobel­preises. Er hat wohl schon in den 70er Jahren verkündet:

"Wer das Öl kontrolliert, ist in der Lage, ganze Nationen zu kontrollieren; wer die Nahrung kontrolliert, kontrolliert die Menschen."

Zu diesem Zweck ist kein Trick zu schmutzig und keine Lüge zu infam. Hier wird in einem Ausmaß manipuliert, gelogen, betrogen, bestochen, bedroht und erpresst, das den Vergleich mit Waffen-, Drogen- und Menschenhandel keineswegs zu scheuen braucht. "Grüne Gentechnik" in ihrer heutigen Form ist keine Wissenschaft, sondern eine staatlich geförderte Mafia. Allerdings mit weitaus ver­heerenderem Einfluss als Cosa Nostra, Ndrangeta und Co., weil ihre finsteren Machen­schaften die gesamte Weltbevölkerung betreffen.

Links zum Thema:

Gerhard Wisnewski: "Saat der Zerstörung" - Interview mit dem Autor F. William Engdahl. Veröf­fentlicht am 6. Juni 2007, 13 Minuten:

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Autor: Root   
Veröffentlicht: 31.05.2010, 21:11 Uhr

Während der offensichtliche Unwille zur Aufklärung des Flugzeug­absturzes in Smolensk den Verdacht nährt, die halbe polnische Elite könnte am 10. April 2010 einem Attentat zum Opfer gefallen sein, offenbaren sich ganz nebenbei auch die makabren Tücken der automatisierten, Kontext-abhängigen Google-Werbung. Hier ein Screenshot des polnischen Nachrichten­blogs PolskaWeb...

Links zum Thema:

Autor: Root   
Thema:  Humor, Internet, Politik
Veröffentlicht: 08.05.2010, 01:28 Uhr

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