Donnerstag, 3. Mai 2007

USA: Das kleinere Übel

Die Zeit schrieb in ihrer letzten Ausgabe über "Das Bauchgrimmen des Erdballs". Der Artikel berichtet von einem etwas irrationalen, ja krankhaften Antiamerikanismus auf der Welt. Und damit mag der Autor durchaus Recht haben. Vielleicht würde unsere Welt von Europa aus betrachtet um einiges schlimmer aussehen, wenn Russland, China, Indien oder Pakistan die derzeit amerikanische Position innehätten und die Weltpolitik dominierten (Stichwort: Religions­freiheit).


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Das hält mich allerdings keineswegs davon ab, die Korruption, die Gewalttätigkeit, die Kurzsichtigkeit und die Verlogenheit unserer Schutzmacht jenseits des großen Teiches anzuprangern. Muss man denn beim kleineren Übel diskret darüber hinwegsehen, dass es sich dennoch um ein Übel handelt? Die USA rücken sich beständig selbst ins Rampenlicht als christliche Demokratie und als freiheitlichen Rechtsstaat. In dem Maß, in dem sie dieser Selbstpräsentation nicht gerecht werden, gefährden sie nicht nur die eigene Nation. Sie werden auch zu einer massiven Gefahr für Christentum, Demo­kratie, Freiheit und Rechts­staatlichkeit insgesamt. Ihre Selbstdar­stellung verpflichtet die US-Amerikaner also zu einer vorbildlichen Innen- und Außenpolitik. Deshalb sind strenge moralische Maßstäbe bei der Beurteilung dieses Landes und seiner Regierung absolut angemessen.

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Autor: Root   
Thema:  Politik
Veröffentlicht: 03.05.2007, 12:19 Uhr

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